Mit dem Traktor in den weiß-rosa Frühling

Auf dem Seulberger Blütenfest ist was los: Frank Markloff, Vorstandsmitglied des Vereins für Geschichte und Heimatkunde Friedrichsdorf, stattet Ulrike Brossog vom Heimatmuseum Seulberg am Stand von Museumskobold Sulinchen einen Besuch ab. Bei den jungen Besuchern steht Malen und Basteln hoch im Kurs. Foto: fch

Friedrichsdorf (fch). Zusammen den Frühling begrüßen: Zum ersten Mal haben dies der Obst- und Gartenbauverein sowie der Verein für Geschichte und Heimatkunde mit einem gemeinsamen Umzug durch Seulberg samt anschließender Feier getan. Mit viel Erfolg und Zuspruch wie sich beim Blütenfest zeigte. Und der Frühling war sogar pünktlich.

Ein leuchtendes Blütenmeer wies den Besuchern des seit 1970 gefeierten Seulberger Blütenfestes den Weg auf das idyllisch gelegene Gartengrundstück des ehemaligen Obst- und Gartenbauvereins (OGV) Seulberg. Seit dem 1. Januar ist der OGV eine Abteilung des Vereins für Geschichte und Heimatkunde Friedrichsdorf. Zum ersten Mal begrüßen die 150 Mitglieder des ehemaligen OGV Seulberg gemeinsam mit den 250 Mitgliedern des Vereins für Geschichte und Heimatkunde Friedrichsdorf den Frühling. In voller Blüte stehende Kirsch-, Apfel- und Birnenbäume sorgten mit Frühlingsblumen in den Gärten für ein stimmungsvolles Ambiente. Vorstandsmitglied Frank Markloff freute sich über das punktgenaue, blütenreiche weiß-rosa Geschenk der Natur. „Wir haben in einigen Jahren unser Blütenfest gefeiert, als die Knospen noch fest verschlossen und vom Frühling keine Spur zu sehen war.“ Doch in diesem Jahr ist alles perfekt, und so ist die Stimmung auf dem Vereinsgrundstück an den „Pflanzländern“ heiter. Bei Kaffee und Kuchen kommen Vereinsmitglieder und Besucher schnell miteinander ins Gespräch. Zuvor hatte der Verein alle Seulberger auf das Blütenfest mit einem kleinen Umzug durch den Ort aufmerksam gemacht. Mit dabei waren sechs mit Flieder- und anderen Blütenzweigen liebevoll geschmückte Oldtimer-Traktoren, Gartenfräsen und viele Fahrräder. Zu den Oldtimer-Traktoren gehörte der Mc Cormick-Traktor, Baujahr 1957, von Matthias Kitz. Dieser wie alle anderen Traktoren standen beim Nachwuchs hoch im Kurs. Viele Kinder nutzten die Gelegenheit, nach dem in Rekordtempo erfolgten Umzug durch Sellwich auf den Fahrersitzen Platz zu nehmen.

Zu den jungen Trecker-Fans gehörte Emil (1). Der Junge war mit Mama Brita Winter auf dem Friedhof, als die Besucher zum Fest strömten. Das Duo schloss sich an, und Emil erkundete die Gegend vom Fahrersitz aus.Derweil amüsierten sich Mädchen und Jungen am Stand von Museumskobold Sulinchen. Unter Anleitung von Ulrike Brossog vom Heimatmuseum Seulberg bastelten die Kinder viele Windräder und malten bunte Bilder. Die Entwürfe der Bastelvorlagen für die Windräder, die um das Stadtwappen kreisen, stammen vom Stadtarchiv. Die Windräder drehen sich erst, wenn alle vier Flügel komplett sind. Das Windrad ist so ein Symbol der vor 50 Jahren erfolgten Fusion von vier Orten zur Stadt Friedrichsdorf. Das Jubiläum gehörte zu den Gesprächsthemen an den Tischen. Am 14. März 1972 hatte Walter Ziess, Bürgermeister von Friedrichsdorf, gemeinsam mit seinen Amtskollegen Dietmar Gritzka aus Burgholzhausen, Fritz Levermann aus Köppern und Wilfried Fey aus Seulberg sowie die vier Ersten Beigeordneten den Fusionsvertrag unterzeichnet. Gefeiert wird der Zusammenschluss der vier Gemeinden vor 50 Jahren mit einem Festwochenende ab Freitag, 15. Juli 22. Geplant sind ein Festakt, eine Sonderausstellung im Heimatmuseum Seulberg, eine Schlagerparty, Kindertheater und Spiele. Doch bis dahin ist noch Zeit und so stießen die Besucher des Blütenfestes mit Maibowle auf den Frühling an. Das gesellige Beisammensein endete bei Einbruch der Dämmerung.

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