Umfrage zur neuen Stadtbücherei

Die Wortwolke zeigt die Antworten einer Umfrage, was Leute in der neuen Bücherei vorfinden und erleben wollen. Wörter in großer Schrift wurden häufig genannt. Foto: includi

Friedrichsdorf (fw). Die Stadtbücherei soll 2023 auf den Houiller Platz ziehen. Das mit Umbau und Inneneinrichtung beauftragte Architekturbüro includi hatte im Oktober eine Online-Umfrage zur Gestaltung der neuen Bücherei lanciert. Insgesamt nahmen 399 Personen an der Umfrage teil. Dabei waren alle Altersklassen vertreten, sowohl ganz junge Menschen unter zwölf Jahren (14 Personen) als auch ältere Menschen über 70 Jahre (13 Personen) klickten sich durch die Fragen. Besonders engagiert zeigte sich die Altersgruppe der 30- bis 40-Jährigen mit 99 Personen, gefolgt von den 40- bis 50-Jährigen mit 95 Personen. Die Antworten fielen quer durch die Altersgruppen bei allen Fragen sehr ähnlich aus. Auf die Frage, welche Atmosphäre die neue Bücherei haben soll, wurden am häufigsten Bilder von wohnlichen Sitzlandschaften, die zum Schmökern oder zum Plausch einladen, angeklickt. Aber auch das Foto einer gemütlichen Kaffeebar schaffte es in die Top drei. Gewünscht wird eine Bücherei, die zum einen ein gemütlicher Rückzugsraum zur Entspannung und Bildung ist. Und die zum anderen ein Ort der Inspiration, der Begegnung und des Austauschs ist. Diese Antworten tippten die Befragten auf die offen gestellten Fragen ein, warum sie die Bücherei besuchen würden und was sie vor Ort vorfinden und erleben wollen.

Bürgermeister Lars Keitel freut sich, dass so viele Menschen bei der Umfrage mitgemacht haben: „Die Ergebnisse der Umfrage sind eine wichtige Grundlage für die Planungen der neuen Bücherei. Man sieht, dass es nicht allein darum gehen kann, einen freien Zugang zu Medien zu ermöglichen, sondern dass wir zugleich Aufenthaltsqualität bieten müssen.“ Die Räumlichkeiten müssten dabei gegensätzlichen Bedürfnissen gerecht werden. Es brauche sowohl introvertierte Bereiche zum Lesen und Lernen als auch soziale Bereiche zur Kommunikation. „Ich wünsche mir einen niedrigschwelligen Ort, an dem sich Menschen aus allen Generationen und Milieus begegnen. Die Bücherei soll ein Treffpunkt für die Stadtgesellschaft werden“, sagt Keitel.

Die gemeinschaftsstiftende Funktion der Bücherei als sogenannten „dritten Ort“, der neben dem eigenen Zuhause und der Arbeitsstelle dem geselligen Beisammensein dient, scheint den Nerv der Zeit zu treffen. Das Bekenntnis zu einer Stärkung der Bibliotheken als dritte Orte hatte es sogar in den Koalitionsvertrag der Ampelregierung geschafft. Da passt es gut, dass in Friedrichsdorf das Architekturbüro includi um den niederländischen Architekten Aat Vos engagiert wurde. Vos und sein Team gelten in der Szene als Experten für die Gestaltung dritter Orte.

In der Umfrage erhielten auf die Frage „Was brauchen Sie in der neuen Stadtbücherei unbedingt?“ die folgenden Antwortmöglichkeiten die meiste Zustimmung: Freundliche Mitarbeiter, verschiedene Sitzgelegenheiten, Komfort, Sauberkeit, WLAN, Toiletten, Gefühl von Wärme, Rückzugsorte, Vielfalt, Strukturiertheit, Kinderfreundlichkeit und Nutzerfreundlichkeit. Die meisten Punkte auf die Frage „Was würden Sie in der neuen Stadtbücherei gerne tun?“ bekamen die Antwortmöglichkeiten: Lesen, Inspiration, Buchempfehlungen, Café mit kleinen Snacks, Spielen, in einer Lounge sitzen, Ausruhen und Erholen, Kurse und Trainings, Gesprächskreise, Schreiben. Die Fragen wurden in ähnlicher Form auch offen gestellt, sodass die Befragten zusätzlich eigene Antworten geben konnten.



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