Friedrichsdorf (fch). Mit Jazz und Swing ließ das Team der Friedrichsdorfer Kulturzeit das Programm 2021 beschwingt ausklingen. Garant für einen weihnachtlich inspirierten Abend samt mitreißender Rhythmen, klassischem Liedgut, viel Gefühl und persönlichen Kompositionen waren der Jazzmusiker Chris Hopkins, seine ebenso virtuosen Musikerfreunde und die Sängerin Shaunette Hildabrand.
Mit ihrem Programm „Swinging Christmas“ und einer mitreißenden Spielfreude begeisterte Chris Hopkins samt seiner Jazzkapelle und Sängerin Shaunette Hildabrand das Publikum im Forum vom ersten Ton an. Bekannte und immer wieder gern gehörte Melodien zauberten eine festlich-fröhliche Atmosphäre in den kleinen Saal. Einzelne Soli wie etwa „Jingle Bells“ und Duetten unterstrichen immer wieder hörbar die Klasse der Jazzmusiker Engelbert Wrobel (Klarinette, Saxofon), Rolf Marx (Gitarre), Henning Gailing (Kontrabass), Oliver Mewes (Schlagzeug) und Chris Hopkins (Piano).
„Der Vorteil eines Weihnachtsprogramms besteht darin, dass man die meisten Stücke nicht ansagen muss“, sagte Chris Hopkins. Die Reaktionen des im Rhythmus mitklatschenden oder mit Applaus und Bravo-Rufen zustimmenden Publikums bestätigten seine Aussage. Zum Programm gehörten traditionelle Advents- und Weihnachtslieder wie der von Hildabrand und Gitarrist Rolf Marx einfühlsam auf Deutsch und Englisch interpretierte Klassiker „Stille Nacht, heilige Nacht“. Gemeinsam mit Henning Gailing und Engelbert Wrobel stimmte die Sängerin im Trio „Have Yourself A Merry Little Christmas“ an. Nicht fehlen durften Titel wie „Santa Claus Is Coming To Town“, „Just Ring The Christmas Bells“, „Down By The Riverside“ oder „The Christmas Waltz“. Seltener in Konzerten zu hören sind Titel wie „Christmas Time Is Here“ von Jazzpianist Wild Currabie oder „Maryland, My Maryland“. Letzteres war ein Kampflied der Konföderierten im Amerikanischen Bürgerkrieg und von 1939 bis 2021 die offizielle Hymne des amerikanischen Bundesstaats Maryland.
Auf eine meditative Reise durch die Wüste nahmen die Musiker die Zuhörer mit dem Chris Hopkins Titel „The Three Wise Man“ mit. Oliver Mewes setzte mit einem beeindruckenden Schlagzeugsolo umjubelte Akzente. Mit dem von Frank Sinatra interpretierten Lied „Christmas Dreaming“, auch bekannt unter dem Titel „A Little Early This Year“ von Irving Gordon, ging es weiter im jazzig-swingenden Weihnachtsprogramm. Die breite Zustimmung unter den Zuhörern verschiedener Generationen zeigte, dass an den Feiertagen wie auch in der Weihnachtsmusik, die ihren Ursprung in der Liturgie hat, gemeinsame Werte und eine positive Botschaft gefeiert werden. Zu den berührenden Liedern im Repertoire gehörte das amerikanische Weihnachtslied „Little Drummer Boy“. Ursprünglich war die Musik zum Gedicht des „kleinen Trommlers“ ein Show-Tango-Tanz wie die Sängerin informierte. Gedicht und Weihnachts-Bolero erzählen die Geschichte eines armen Jungen, der es sich nicht leisten kann, dem neugeborenen Jesus ein Geschenk zu machen. Mit dem Einverständnis der Jungfrau Maria spielt er für das Neugeborene auf seiner Trommel.
Nicht fehlen durften auch das Lieblingsstück und Lieblingsinstrument des Pianisten Hopkins, die akustische Gitarre. Rolf Marx setzte die beiden Wünsche mit zwei katalanischen Volksliedern „El Cant Dels Ocells“ (‚Der Gesang der Vögel‘) und „El Noi De La Mare“ (Der Junge der Mutter) um. Bei den leisen Moll-Stücken war es ganz still im Saal.
Mit einer jazzigen Version von Engelbert Vogel des berühmten 1886 von Richard Eilenberg komponierten Galopps, der „Petersburger Schlittenfahrt“ sowie dem ukrainischen Weihnachtslied „Schtschedryk“ (Carol Of The Bells), das 1916 Mykola Leontowytsch komponierte, klang das Konzert aus. Die stürmisch herbei geklatschten Zugaben wurden Mit „Mister Sandman“ und „I Am Dreaming Of A White Christmas“ gegeben.
Sängerin Shaunette Hildabrand swingt und singt Weihnachten herbei. Foto: fch
