Feuerwehr feiert 100 Jahre und noch ein paar Monate mehr

Unter Anleitung der Mitglieder der Jugenfeuerwehr können Kinder der Minifeuerwehr das Löschen üben. Foto: Ehmler

Friedrichsdorf (eh). Die Freiwillige Feuerwehr Köppern feierte ihr 100-jähriges Bestehen mit etwas Verspätung. Lange hatten die Mitglieder darauf warten müssen. Bedingt durch die Pandemie konnten die Feierlichkeiten erst acht Monate später als eigentlich geplant stattfinden. Am 11. November 1921 hatten sich 37 männliche Einwohner von Köppern bereit erklärt, eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Am 20. November 1921 fand die Gründungssitzung in der Gastwirtschaft „Zur Eisenbahn“ statt. Erster Kommandant war Friedrich Völler und sein Stellvertreter wurde Ludwig See.

100 Jahre plus ein Jahr später ist Jürgen Reeh der Wehrführer, sein Stellvertreter ist Peter Schulte. Im Lauf der Zeit hat sich das Aufgabenspektrum der Feuerwehr gewandelt. Es sind zusätzlich zur Brandbekämpfung technische Hilfeleistungen beziehungsweise die allgemeine Hilfe bei Gefahren hinzugekommen. Die persönliche Schutzausrüstung, die Gerätschaften, die Fahrzeuge und die Konzepte haben sich seit der Gründung stets gewandelt und sind den zu ihrer Zeit geltenden Anforderungen immer angepasst worden.

100 Jahre Feuerwehr das bedeutet auch zehntausende Einsätze. Die Feuerwehr Köppern rückt im Jahr durchschnittlich zu 110 Einsätzen aus. Eine große Herausforderung für die ehrenamtlichen Kräfte. Ebenfalls ein hoher Einsatz für deren Arbeitgeber, die ihren Mitarbeitern immer wieder für diese wichtige Aufgabe freistellen.

Am 1. April 1971 wurde die Jugendfeuerwehr Köppern gegründet, am 25. Juni 2014 kam die Minifeuerwehr hinzu. „All diese Veränderungen haben uns als Feuerwehr immer weiter vorangebracht“, sagt Jürgen Reeh. Denn man dürfe nicht vergessen. dass die Köpperner Wehr heute zusammen mit den anderen Stadtteilfeuerwehren für die Sicherheit der Bürger an 365 Tagen jeweils 24 Stunden am Tag ehrenamtlich zur Verfügung stehe. 45 aktive Mitglieder und fünf Fahrzeuge hat die Köpperner Wehr heute. Das jüngste ist ein Tanklöschfahrzeug (TLF). Es verfügt über einen eingebauten Löschwassertank mit 5000 Litern und einem Schaummittelbehälter mit 200 Litern Fassungsvermögen. „Das macht Sinn“, sagt Jürgen Reeh, „bei den jetzt lang anhaltenden Trockenperioden ist die Waldbrandgefahr sehr hoch.“

Dieses Fahrzeug war auch während der Jubiläumswoche zu sehen. Die begann am 4. Juli mit dem „Tag der Feuerwehr“, an dem die Feuerwehrfahrzeuge der Stadt und das Löschunterstützungsfahrzeug sowie der Abrollbehälter G-ABC der Feuerwehr Bad Homburg zu sehen waren. Am nächsten Tag war der „Tag des Rettungsdiensts“. Hier wurden unter anderem Rettungswagen des DRK Hochtaunus gezeigt. Es folgte der „Tag der Polizei und des Technischen Hilfswerks“, an dem außer Streifenwagen auch die Bundeswehrfeuerwehr Köppern vertreten war. Danach stand der „Tag der Feuerwehr Köppern“ auf dem Programm. Es präsentierte sich die Jugendfeuerwehr unter dem Motto „50 Jahre Jugendfeuerwehr Köppern“, und die Minifeuerwehr stellte sich vor. Zudem gab es eine Präsentation zu 100 Jahren Feuerwehr in Köppern.

Musikalische Höhepunkte gab es so einige: Den Anfang machten die „Dorfrocker“, deren Song „Dorfkind“ auch am „Ballermann“ auf Mallorca mit Inbrunst gesungen wird. Die Batschkappenband „Voice“ trat mit Rock und Pop der 1980er-Jahre bis heute auf. Hoch her ging es am Sonntag mit „Die Kalbacher“, die mit Lederhosen-Volksrock das Publikum begeisterten. Jürgen Reeh wurde wurde gefragt, ob es für ihn in der Jubiläumswoche einen besonderen Höhepunkt gab. „Jeder Tag war ein besonderes Highlight“, sagte er und freute sich über die sehr vielen Besucher, die während der Jubiläumswoche gekommen waren.



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