Schlüsselübergabe für die neue Rettungswache des Roten Kreuzes

Der scheidende DRK-Kreisgeschäftsführer Axel Bangert (l.) überreicht Wachleiter Dominik Müller den symbolischen Schlüssel für die neue Rettungswache. Foto: DRK

Friedrichsdorf (fw). Axel Bangert wurde vor Kurzem in großer Runde vom DRK-Kreisverband als Geschäftsführer verabschiedet, gleichzeitig erhielt sein Nachfolger Heiko Selzer Glückwünsche zur neuen Aufgabe auf dem von Bangert übergebenen, „gut gestellten Feld“. Bangert bleibt dem Verband als Berater in Bausachen erhalten. Gebaut wird beim DRK Hochtaunus mittelfristig viel. Jüngstes Beispiel dafür ist die neue Friedrichsdorfer Rettungswache, Bangert jüngstes, aber wohl nicht letztes Kind. Beim Sommerfest des Kreisverbands war es an ihm, Wachleiter Dominik Müller den symbolischen Schlüssel zum neuen Depot zu überreichen.

Mit 2,3 Millionen Euro ist die neue Rettungswache in Köppern zwar um etwa 300 000 Euro übers geplante Baubudget hinausgeschossen. Das sei vor dem Hintergrund, dass das Depot, in dem zwei Rettungstransportwagen im 24- beziehungsweise Zwölf-Stunden-Dienst sowie ein Krankentransportwagen der neuesten Generation für Einsatzfahrten bereitgehalten werden, aber zu verschmerzen, sagte Bangert bei der offiziellen Inbetriebnahme der Rettungswache in der August-Winter-Straße. Er sprach von einer „riesigen Verbesserung“ für die Sicherheit der Menschen in ganz Friedrichsdorf, wobei das Einsatzgebiet der Ersthelfer bis zur Wehrheimer Waldsiedlung reiche, aber auch den Friedrichsdorfer Streckenabschnitt der A5 umfasse. Die zehnminütige Hilfeleistungsfrist könne nun sehr viel besser eingehalten werden. Mit der neuen Rettungswache, dem ersten von vier neu zu bauenden Standorten, werde zugleich auch die zentrale Bad Homburger Wache am Krankenhaus entlastet. Von dort aus war Friedrichsdorf über Jahre rettungsdienstlich mitversorgt worden.

Bangert, dessen letztes komplett abgeschlossene Projekt die Köpperner Wache ist, bezeichnete den Weg von der ersten Idee bis zur Schlüsselübergabe an Wachleiter Dominik Müller als steinig und lang. Zuletzt sei es aufgrund der in Schieflage geratenen Weltwirtschaft, von der auch die Bauwirtschaft nicht verschont geblieben sei, immer wieder zu Lieferengpässen beim Material gekommen. Die Beschaffung der Wärmepumpe sei dabei ein besonders langes Geduldsspiel gewesen. Eigentlich hätte die Wache bereits im Oktober 2021 fertig sein sollen, dann sei es aber doch Februar 2022 geworden.

Bürgermeister Lars Keitel sagte, das DRK sei in der Stadt schon immer spürbar gewesen, jetzt sei es mit der neuen Wache aber auch viel besser sichtbar. In Friedrichsdorf sei über Jahre über das Erfordernis einer leistungsfähigen Wache diskutiert worden, und die Entscheidung, dafür im Gewerbegebiet Köppern vorausschauend einen Bauplatz freizuhalten, sei richtig gewesen. Keitel sagte, das DRK plage der Fachkräftemangel ebenso wie das Gewerbe. Was die Stadt tun könne, zu dessen Behebung die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, werde getan. Als Erfolgsgarant für ein funktionierendes System nannte Keitel die enge Verzahnung von hauptamtlichem und ehrenamtlichem Rettungswesen. Deshalb sei es auch nur folgerichtig, wenn auf der zweiten Hälfte des dem DRK zur Verfügung gestellten Grundstücks in absehbarer Zeit mit Unterstützung durch die Stadt auch die Ortsvereinigung Friedrichsdorf ihr künftiges Domizil werde beziehen können.

Kreisbrandinspektor Carsten Lauer lobte das Engagement der Stadt, mit der Bereitstellung dieser strategisch idealen Fläche die Basis gelegt zu haben. Ähnlich äußert sich auch Jürgen Christmann, Vizepräsident des DRK Landesverbands Hessen. Neue Wachen einweihen und sehen, wie gut Ehrenamt und Hauptamt kooperieren, mache er sehr gerne.



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