Altarraum wird zu buntem Atelier

Eine schöne Idee, den kreativen Gemälden der Konfirmanden im Altarraum einen Platz zu geben, an dem viele sie bewundern können. Foto: Krenski

Friedrichsdorf (fw). Mit den diesjährigen Konfirmanden zieht Farbe in die evangelisch-lutherische Kirche in Seulberg ein. Die Jugendlichen sind schon an sich eine erfrischend bunte Truppe. Nun aber bringen sie Farbe in den schlichten Altarraum der Seulberger Kirche. An den kahlen Wänden hängen jetzt fünf großflächige Farbkompositionen. Sie sollten eigentlich als Vorhängetücher den Altar schmücken. Pfarrer Dr. Thomas Krenski und Küster Michael Greiner haben sich jedoch entschieden, sie wirkungsvoll im Altarraum in Szene zu setzen. Der Altarraum wirkt urplötzlich freundlicher und bunter wie eine Galerie, die Farbkompositionen optimal zur Geltung bringt.

Jede der fünf Konfigruppen hat eines der Objekte geschaffen. Die Jugendlichen bringen auf den Stofftafeln ihre Hoffnungen, Sehnsüchte und Träume zum Ausdruck. Zuallererst verstehen sie ihre Werke als ein Plädoyer für die gesellschaftliche und individuelle Vielfalt. Das Motto lautet: „Vielfalt gegen Einfalt“. Schnell waren sie sich einig, dass etwa Gott nicht gegenständlich dargestellt werden könne. Dennoch enthalten die „Chortücher“ eine bunte Theologie. Man entdeckt den „geflügelten Gott“, die fast unsichtbare „Hand Gottes“, den von Gott angestoßenen Prozess der „Entwicklung“. Die abstrakten, in sich bewegten Bildflächen künden von einem Gott, der in Bewegung ist und in Bewegung versetzt. Der violette Schmetterling spielt auf dessen Entwicklung aus der Raupe an. Die Jugendlichen empfinden sich ihrerseits in der Entwicklung, zu der sie sich vom „Gott des Lebens“ ermutigt fühlen. Eine grelle Sonne, sachte Farbtupfer, eine aufgegangene Blüte symbolisieren Verheißungen, die das Leben jenseits der Pandemie bereithält.

Gemeindepädagogin Diana Schäfer und Krenski haben bei einigen der Tücher mitgemischt.

Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde lädt ein, diesen Effekt nach oder vor den sonntäglichen Gottesdiensten zu bestaunen und sich von der Farbwelt gefangen nehmen oder sich aufhellen und ermutigen zu lassen.



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