Nach Dunst und Wolken doch noch freie Sicht auf den „Blutmond“

Glashütten (kw) – Wohl dem, der im heilklimatischen Kurort lebt: In Königstein war der Blick schon früh frei auf den finsteren Mond, der mehr rostig als blutig über der KVB-Klinik schwebte. Die Kollegen in Kelkheim hatten dagegen lange Zeit einen benebelten Blick und auch in Glashütten gab es eher einen Fehlstart. Trotzdem schickt uns Professor Dr. Gerd Küveler von dort die „fällige Nachlese“: Die Mondfinsternis begann für Glashütten recht schleppend, weil Dunst und kleine Wölkchen den bereits total verfinsterten Mond mehr oder weniger verblassen ließen. Später, als der Mond etwas höher stand, gab es bis zum Ende keine atmosphärischen Störungen mehr. Dann ließ sich auch der rote Mars schräg unterhalb sehen.

Die Bezeichnung „Blutmond“ wurde erst 2008 von einem amerikanischen Sektenprediger erfunden. Der Begriff steht heute für jede totale Kernschatten-Mondfinsternis. Der Prediger sah damals vier in kurzen Abständen aufeinander folgende „Blood Moons“ der Jahre 2014 und 2015 als Vorboten des Weltuntergangs. Die Finsternis in der letzten Woche darf als „Jahrhundert-Finsternis“ bezeichnet werden, weil der Mond mitten durch den Kernschatten der Erde wanderte, was zu einer maximalen Länge der Totalitätsphase von 103 Minuten führte und sie zur längsten Finsternis des 21. Jahrhunderts machte.

Ausführliche Infos zur nächsten totalen Mondfinsternis finden Sie auf der Webseite http://www.mofi2019.de/. Dort steht auch, weshalb diese „Super-Blutmond“ genannt werden darf.

Das Foto entstand um 23.34 Uhr, eine Viertelstunde nach Ende der Totalität. Man sieht sehr schön, wie das Licht am unteren linken Rand wiederkehrt. Um Größenordnung und Entfernung zu verdeutlichen, unten rechts der kleine Mars, der am dunklen Nachthimmel in etwa dieser Position besonders gut zu erkennen war.
Fotos: Stiegler

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