Historisches zur Schule in Oberems

Ingrid Berg und Jürgen Geiß mit dem historischen Fund aus der Schule in Oberems – der Leseuhr. Foto: Streit

Oberems (st) - Der Historische Arbeitskreis Glashütten hatte jüngst im Rahmen des Frühschoppens der Freiwilligen Feuerwehr Oberems in deren Räumlichkeiten zur Eröffnung einer Ausstellung eingeladen, die Ingrid Berg und Jürgen Geiß zum Thema „Rund um die Schule in Oberems“ zusammengetragen hatten.

Die beiden fleißigen Arbeitskreis-Mitglieder waren ursprünglich im historischen Archiv auf der Suche nach Informationen für eine ganz andere Ausstellung gewesen – deren Inhalt sie im Moment jedoch noch nicht preisgeben wollen. „Aber als wir so in den alten Unterlagen forschten, fanden wir sehr viel und vor allem überaus interessantes Material über die alte Schule in Oberems“, berichtete Jürgen Geiß. Wenn man sich mit der Vergangenheit eines Ortes beschäftige und in alten Unterlagen stöbere, wisse man nie so genau, was man findet. Und schon war die alte Idee erst einmal hinten angestellt und die Grundlage für eine neue Ausstellung gegeben. Außerdem bot sich das Thema „Schule in Oberems“ gerade besonders an, da aktuell ohnehin Veränderungen in und um das Gebäude anstehen, welches direkt gegenüber des Alten Rathauses an der Ecke Frankfurter Straße/An der Linde steht.

„Über ein halbes Jahr haben wir recherchiert“, erzählte Ingrid Berg. Und das Gefundene konnte sich wahrlich sehen lassen: Grundbuchauszüge (Bannbuch) aus dem Jahre 1832, Bauzeichnungen, Grundrisse, Anbaupläne von 1936 – alles wurde in liebevoller Arbeit laminiert, damit die Originale keinen Schaden nehmen.

Auch ein Speiseplan für Schulspeisungen des Landesernährungsamtes Hessen aus dem Jahre 1949 konnten die Mitglieder des Arbeitskreises zur Ausstellung bringen. Bäcker Usinger aus Oberems reichte zum Beispiel eine Rechnung für knapp 150 Backwerke am 23. März 1948 ein, der Rechnungsbetrag belief sich auf 5,92 Reichsmark. All diese interessanten Ausstellungsstücke, hinter denen sich spannende und interessante Geschichten und Begebenheiten verbergen und natürlich viele Bilder sahen sich die interessierten Besucher an diesem Abend und am darauf folgenden Tag an und notierten Details zum Nachlesen oder um in Gesprächen mit den Ausstellern mehr zu erfahren.

Einige Besucher, die selbst die Oberemser Schule besucht hatten, brachten sogar Bilder aus ihren Kindertagen mit, die in Zusammenhang mit ihren Schulbesuchen in Oberems standen. Aber nicht nur ältere Mitbürger zeigten Interesse an der Ausstellung und dem Vortrag über die frühere Lehranstalt in dem kleinen Taunusörtchen, auch viele jüngere Menschen fanden den Weg zu dieser überaus interessanten Veranstaltung.

Zweifelsfrei der „Star“ – wenn man es denn so nennen darf – war an diesem Abend das Fundstück, das die Mitglieder des historischen Arbeitskreises auf dem Dachboden der alten Schule in Oberems gefunden hatten: eine Leseuhr. Heute ist dieses Lehrstück – wenn überhaupt – kaum noch einem Schüler oder gar den Eltern bekannt. Leider konnten Ingrid Berg und Jürgen Geiß trotz intensiver Bemühungen nicht herausfinden, aus welchem Jahr die Leseuhr stammte. Auch die früheren Schüler, die dem Vortrag lauschten, konnten hierzu keine weiterführenden und klärenden Informationen bieten.

Aber vielleicht findet sich irgendwann einmal ein Hinweis auf das Herstellungsjahr dieser Leseuhr – das Archiv bietet ja immer noch viele Schriftstücke und Informationen, die noch gar nicht vollständig gesichtet und ausgewertet wurden. Und so darf man gespannt sein, welche spannenden und interessanten Themen die Mitglieder des historischen Arbeitskreises Glashütten in Zukunft für die Bürger der idyllischen Taunusgemeinde und natürlich auch für alle anderen Interessierten aufarbeiten und zur Ausstellung bringen werden.

Wer weitere Informationen über den historischen Arbeitskreis erfahren möchte, kann sich auf dessen Internetseite www. Historie-arbeitskreis-glashuetten.de gerne informieren.



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