Ausstellungseröffnung: Wehrturm und Ringmauer von Schloßborn

Schloßborn (kw) – Der Glashüttener Ortsteil Schloßborn hat unendlich Vieles zu bieten. Es ist nicht nur das breite Engagement seiner Bürger. Schließlich hilft das ganze Dorf bei der Vorbereitung des Museumsfestes, eines Weinfestes das seit Jahren viele regionale und überregionale Besucher anzieht. Die vorbildliche Art, wie Schloßborner mit gemeinnützigen Aufgaben umgehen hat auch mit der Geschichte eines der ältesten Dörfer im Taunus zu tun, das im Mittelalter mit seinem immens weiträumigen Pfarrsprengel, die Geschicke dieser Gegend bestimmte.

„Es ist diese Generation die alles daransetzt, die Geschichte dieses Ortes aus ihrem Dornröschen-Schlaf zu erwecken und dem Gemeinwesen öffentlich zu machen, so die 1. Vorsitzende des Vereins Linda Godry.

Die Errichtung der Außendokumentation „Schloßborner Ringmauer“ ist undenkbar ohne die Rettung und damit endlich, nachhaltiger Erhaltung des Schloßborner Wehrturms, vorher ein Schatten seiner selbst. Wahrzeichen im Wappen und Identifikationsobjekt in einem, hat dieses Gebäude eine Bedeutung für die Menschen, die sich hier wohlfühlen sollen.

Der Turm sackte ab und sackte ab. Das häufige Scheitern der Verantwortlichen früherer Generationen bei der Erhaltung des Turms beweist: Solch eine Herausforderung verlangt Fingerspitzengefühl, Geduld und jede Menge Überzeugungsarbeit. Bei der politisch notwendigen Befreiung vorhandener Gelder durch Lokalpolitiker verschiedener politischer Überzeugungen. Auch Bürger mit Herz reichten ihre helfende Hand bei der Beschaffung weiterer finanzieller Mittel und der Verein bei der Erwirtschaftung eigener Mittel durch Veranstaltungen. Schließlich schlug der Verein und seine Mitglieder zur Motivation anderer Geldgeber ja vor, eigene Gelder einzusetzen. Im Heimatverein unter der Leitung des bisherigen Vorsitzenden Joachim Frankenbach liefen die Fäden der Menschen, die hinter der Realisierung standen, zusammen: Der Pachtvertrag des Vereins mit der Gemeinde, das enorme Engagement des Bürgermeisters Thomas Fischer, die Unterstützung im Gemeindeparlament von den Vereinsmitgliedern Linda Godry und Heike Kolter, der faire Kostenvoranschlag, sowie die Bauleitung der Unternehmer Pfaff, der Arbeit des Holzbauers Dieter Paul und des Dachdeckermeisters Marc Herbert in Bezug auf den notwendigen Witterungsschutz , das Dach. Es lohnte die Mühe, denn über wirklich vergleichbare, geschichtsträchtige Gebäude verfügt diese Gemeinde nicht.

In diesem Jahr geht es um die Beleuchtung des Turms. Jetzt steht der Turm, als einzig erhaltener Zeuge der Geschichte eines der ältesten Dörfer im Taunus wieder schön und selbstbewusst an der Stelle, an der er bereits vor hunderten Jahren stand, eine Freude für uns alle.

Danach und nur danach war es möglich, das ebenso wichtige Projekt des Heimat – und Geschichtsvereins im Dienste der Gemeinde anzupacken, das Aufstellen von Tafeln in der Dorfmitte. Jedoch, ohne Moos nix los. Die Hilfe der geschäftsführenden Mitglieder der Flughafenstiftung, Jutta Nothacker mit ihrer enormen finanziellen Unterstützung machte es dem Verein möglich, der Gemeinde dieses Geschenk zu machen. Auch der Landrat Ulrich Krebs zusammen mit der Taunussparkasse, der übrigens gleichfalls das Projekt in den Gremien der Stiftung unterstützte, fügte ohne Wenn und Aber, außerdem eine beachtliche Summe bei.

Alles Weitere ist auf den Tafeln zu lesen. Wie können wir die Geschichte dieses Turms, wie die interessante Geschichte Schloßborns erzählen? Den Menschen die wandernd unsere Gemeinde besuchen, Geschichtsinteressierten, vielleicht sogar Schulklassen. Weil unser Museum aus personellen Gründen nicht immer geöffnet sein kann ist die Aufstellung von Infotafeln keine schlechte Idee. Hier liegt von nun an einige Organisationsarbeit vor dem Verein, der sich für die Erhaltung der noch verbliebenen Spuren der alten Ringmauerfestung einsetzt. Nach erfolgreicher Rettung des letzten Wachturmes richtete der Verein unter seinem langjährigen Vorsitzenden Joachim Frankenbach sein Augenmerk auf die Ringmauer, Zeugnis der uralten Geschichte Schloßborns. Weil der Zahn der Zeit an der Ringmauer mit den sieben Türmen nagte, war fast die gesamte historische Befestigungsanlage vernichtet. Was liegt da näher, als den Verlauf des Bauwerks rund um den Ortskern durch Hinweistafeln wieder sichtbar zu machen und die Geschichte auch für weniger Eingeweihte noch einmal zu erzählen.

Zum Museumsfest des Heimat- und Geschichtsvereins am Freitag, 31. August, im Pfarr-Gemeindehaus, werden die neuen Schilder vorgestellt.
Foto: privat



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