Bürgermeisterkandidat Melzer zur Studie zum Seilbahnprojekt

Glashütten – Der unabhängige Bürgermeisterkandidat Jürgen Melzer nimmt zur Studie zum Seilbahnprojekt Glashütten Stellung: „Eine Seilbahn als Nahverkehrsmittel im Hochtaunus; wie ich finde, ein sehr waghalsiges Unterfangen. Wenn ich es richtig verstehe, soll diese nicht nur für den Tourismus gebaut werden, sondern vor allem eine Entlastung für die Pendler bringen. Sorry, aber hier darüber nachzudenken, einen großen Parkplatz und eine Station in Glashütten bauen zu wollen, ist für mich, gelinde gesagt, totaler Blödsinn“, nimmt Melzer kein Blatt vor den Mund. Klar sei Glashütten wegen des Verkehrs total überlastet und eine Umgehungsstraße mache auch wenig Sinn, da hier wertvolle Natur vernichtet würde.

Aber auch bei einer Seilbahntrasse müssten seiner Auffassung nach jede Menge Bäume geopfert werden, da die komplette Trasse baumfrei sein müsse. Die Talstation in Glashütten, aber auch geplante Parkdecks würden ebenso einen Großteil an Naturflächen zerstören. Melzer weiter: „Ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass so eine Seilbahn von Pendlern aus dem Limburger Raum großartig genutzt werden würde. Man muss sich doch nur mal den Aufwand vorstellen. In Glashütten parken, umsteigen in die Seilbahn, die ja auch nicht gerade zu den flottesten Verkehrsmitteln zählt. Auf dem Feldberg umsteigen und in Oberursel noch einmal umsteigen in die U-Bahn, um dann in Frankfurt eventuell noch einmal umsteigen zu müssen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es viele gibt, die sich solch ein Programm geben möchten, um es mal so auszudrücken.“

Alles sei aus seinem Blickwinkel viel zu umständlich und zu zeitaufwendig. „Wie viele Gondeln sollen denn da eingesetzt werden, damit eine große Flut an Passagieren möglichst zeitnah transportiert werden kann? Das zum einen. Dann stelle ich mir vor, wie dann die Natur rund um den Feldberg ausschaut; verschandelt von einer Seilbahn, kahl geschlagene Trassen im Wald, die sogar aus verschiedenen Richtungen kommt“, zeichnet der Bürgermeisterkandidat ein düsteres Bild.

Bisher seien es nur Touristen auf dem Feldberg und in Urlaubszeiten gesellten sich dann auch noch die Pendler dazu; das werfe die Frage auf, wie solche Massen bewältigt werden sollen. „Das Ganze ist in meinen Augen eine Schnapsidee“, so Melzer abschließend. (pu)



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