Ein Füllhorn voller Wunder zum Sommerausklang

Glashütten
(kw) – Am Samstag, 21. September, war im Glashüttener Bürgerhaus nach einem großartigen Sonnenuntergang ein besonderes Konzert zu erleben: Das Instrumentalensemble „La Serena“ präsentierte mit seinem neuesten Programm unter dem Titel „A Cup of Wonder“ einen Sound, der eine willkommene Abwechslung zur üblicherweise in den Konzerten des Kulturkreises Glashütten zu hörenden Musik darstellte. Die acht Musikerinnen und Musiker – alle selbstverständlich professionell ausgebildet und souverän auf ihren Instrumenten unterwegs – boten Melodien und Rhythmen dar, die ganz offensichtlich vielen im Publikum bekannt waren (man konnte einige sich im Takt wiegende Köpfe sehen), die aber in einem ganz eigenem Stil frisch und sehr unterhaltsam daherkamen.

Inspiriert von Singer-Song-Writern wie Ian Anderson (Deep Purple) oder Sting, von Jazzern wie Chick Corea, vom Tango-Revolutionär Astor Piazzolla, aber auch von „klassischen“ Komponisten wie Johann Sebastian Bach oder Gabriel Fauré, kreierte „La Serena“ einen verführerischen, beschwingten und dabei niemals kitschigen oder banalen Mix aus alt und neu, bekannt und unbekannt, der keine Langeweile aufkommen ließ.

Isabelle Bodenseh stand bei vielen Stücken im Mittelpunkt, sie wechselte von der „normalen“ Querflöte immer wieder (auch innerhalb eines Stückes) zur Bass-Querflöte und griff auch einmal zum Blockflöten-Sopranino, improvisierte, ließ raue Jazz-Flötentöne erklingen und zeigte sich auch – gemeinsam mit ihrer Oboen-Partnerin Ulrike Jordan – ganz klassisch-virtuos, zum Beispiel in Bachs „Badinerie“.

Rüdiger Schmid ließ seine Finger so traumwandlerisch über die Tasten seines Akkordeons gleiten, dass der große Piazzolla sicher seine Freude daran gehabt hätte. Im charmanten Plauderton führte der Cellist Tilman Jerrentrup durch den Abend und gab dem Publikum ganz beiläufig auch einige interessante Erklärungen mit, zum Beispiel, dass das von Piazzolla gespielte Bandoneon ja gar keine Tasten, sondern nur Knöpfe hat. An einigen Stellen konnte er auch den warmen Klang seines Instrumentes in schönen Kantilenen zur Geltung bringen.

Hilde Singer-Biedermann rundete den Gesamtklang mit ihrer Geige als drittem Melodieinstrument harmonisch ab, setzte aber auch schon mal mit Castagnetten einen speziellen rhythmischen Akzent. Ansonsten war natürlich das von Jörg Fabig souverän bediente Schlagzeug zusammen mit dem aus dem Hintergrund traumwandlerisch sicher agierenden Bass von Frank Willi Schmidt für das rhythmische Fundament zuständig. Und last but absolutely not least: Der Gitarrist Jürgen Volkmer zauberte je nach Genre den Sonnenschein von George Harrison („Here comes the sun“), spanischen Flamenco oder auch keltischen Harfenklang in das „Glashaus“.

Das Publikum war begeistert, und „La Serena“ bedankte sich mit drei Zugaben. Bestens unterhalten und beschwingt ging man in den letzten Sommerabend des Jahres 2019 hinaus nach Hause. Wer Lust auf mehr von „La Serena“ hat: Sie spielen am 26. Oktober in Niedernhausen-Oberjosbach, am 27. Oktober in Oberursel und am 14. und 15. Dezember (3. Adventswochenende) in der „Scheuer“ in Idstein-Wörsdorf, sozusagen ihrem „Stammlokal“.

Als nächsten Programmpunkt im Jahr seines 35-jährigen Bestehens präsentiert der Kulturkreis Glashütten am 25. Oktober, um 20 Uhr im Bürgerhaus Glashütten eine Multivisionsschau mit Reiner Harscher: Namibia, Mythos südliches Afrika.

Karten im Vorverkauf mit Platzreservierung bei et cetera pp, per E-Mail info[at]kulturkreis-glashuetten[dot]de und an der Abendkasse. Weitere Informationen unter www.kulturkreis-glashuetten.de.



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