Der kleine Ilai Guth hat den Kampf gegen die Tumorerkrankung verloren

Ilai Guth Foto: privat

Glashütten (pu) – Seitdem die Familie die bösartige Tumor-Erkrankung ihres Sohnes Ilai Guth zunächst im Internet und dann im Sommer über die Presse, per Losaktionen und den Verein „Hand in Hand“ öffentlich gemacht hatte, verfolgten zahlreiche Menschen den Kampf des kleinen Jungen gegen das Neuroblastom an der Nebenniere sowie die gestreuten Metastasen.

Zuletzt berichtete die Königsteiner Woche in der Weihnachtsausgabe über den neuesten Stand der Dinge. Zum einen hatte der Patient zuletzt bedauerlicherweise weitere Rückschläge und schwere Phasen verkraften müssen, zum anderen erlebte er am 7. November einen laut seiner Glashüttener Omi Birgit Guth „unvergesslich schönen“ zweiten Geburtstag im Brasilianischen Krankenhaus. Darüber hinaus brachte die Familie ihre große Dankbarkeit über die bisher zusammengekommene Spendensumme zum Ausdruck, die bereits einen Teil der Kosten der in Barcelona vorgesehenen Immuntherapie-Studie abgedeckt hätte.

Es sollten leider die letzten Nachrichten bleiben, die noch von der Hoffnung geprägt waren. Ilai Guth hat am Neujahrstag gegen 18 Uhr Ortszeit seinen Kampf gegen die schwere Erkrankung verloren. Nach Information seiner Omi sah es zunächst so aus, als würde die MIBG-Behandlung (nuklearmedizinische Therapie des Neuroblastoms) doch noch greifen. Aber nach einigen Tagen fingen die Knoten wieder an zu wachsen. Das Ergebnis einer Magnetresonanztomographie (MRT) habe dann bestätigt, dass der Krebs sich mit Ausnahme der Unterschenkel und Unterarme, wieder überall verteilt hatte.

Weil Kopf und Hals extrem anschwollen und Ilai starke Schmerzen quälten, bekam er zur Linderung Morphium, das je nach Bedarf erhöht wurde, sodass der kleine Patient die meiste Zeit schlief, bis er vom Tod erlöst wurde.

„Er war für uns nicht nur aufgrund seiner Erkrankung immer ein besonderes Kind und hat auch kurz nachdem er gegangen war, noch einmal in besonderer Weise auf sich aufmerksam gemacht“, berichtet eine traurige Birgit Guth. Das Wolkenband des den ganzen Tag grauen und bedeckten Himmels habe zehn Minuten nach dem Tod ihres geliebten Enkels mittig ein großes Loch offenbart, „so, als hätte der Himmel sich für ihn geöffnet. Ein Geschehnis, das ein kleines Lächeln in unsere Traurigkeit bringt.“

Kethellyn und Pascal Guth, Ilais Eltern, sind inzwischen in Deutschland eingetroffen. Trotz aller Trauer hat sich die Familie schon Gedanken gemacht, was mit den ursprünglich für die Behandlung Ilais eingegangenen Spendengeldern passieren soll. „Sicher ist, dass die Summe rechtlich korrekt und im Sinne von Ilai und den Spendern verwendet wird und andere schwerkranke Kinder finanziell unterstützt werden“, informiert Birgit Guth. Dabei sei zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht final geklärt, ob die nicht verwendeten Spendengelder beim Verein „Hand in Hand“ verbleiben. Wahrscheinlicher ist nach Aussage der Familie die Gründung einer neuen Stiftung mit dem Namen „Hand in Hand mit Ilai“. In Vorbereitung der Realisierbarkeit dieses Vorhabens bestehe jedoch nach einem Erstgespräch von „Hand in Hand“ mit Anwalt, Experten und Paritätischem Wohlfahrtsverband noch weiterer Klärungsbedarf einiger Details. Über die finale Entscheidung wird die Königsteiner Woche sobald wie möglich berichten. „Und nichts ist mehr, wie es war …“, schreibt die Familie in ihrer Traueranzeige. Alle, die Ilais Schicksal verfolgt haben, trauern mit!



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