Rückblick auf 20 Jahre Glasforschung

Abgetaucht Foto: privat

Glashütten (kw) – Ein besonderes Ereignis, das im engen Zusammenhang mit der Ortsgeschichte steht, macht bereits jetzt von sich reden: Am Samstag, 9. November findet ab 14 Uhr im Bürgerhaus, Schloßborner Weg 2, der „Glastag“ des Kulturkreises Glashütten statt. Diese Veranstaltung will an Ereignisse und Ergebnisse der archäologischen, aber auch archivalischen Forschungen der vergangenen Jahre zur Glastradition Glashüttens erinnern, an denen sich viele ehrenamtliche Helfer beteiligten. Es wird anhand Bild, Ton, mit Film- und Fotomaterial sowie Originalfundstücken ein Überblick über den jetzigen Wissensstand gegeben, der sich immer noch erweitert. Für die in den letzten Jahren hinzugezogenen Neubürger könnte die Begegnung mit der Geschichte ihrer jetzigen Heimatgemeinde von besonderem Interesse sein.

Zum ersten Mal gezeigt werden Filmszenen, die der damalige Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung, Dieter Niegemann, während der archäologischen Grabungen gedreht hat. Die Vorgeschichte reicht 20 Jahre zurück. Im Herbst 1999 fand die Jahrestagung des Fachausschusses V „Glasgeschichte und Glasgestaltung“ der Deutschen Glastechnischen Gesellschaft in der Glasfachschule Hadamar statt, also gar nicht weit von Glashütten entfernt. Dort lernte die damalige Vorsitzende des Kulturkreises Glashütten, Ingrid Berg, den renommierten Archäologen und Glasspezialisten Dr. Peter Steppuhn (1956 bis 2018) kennen. Es begann eine fast zwei Jahrzehnte lange intensive Zusammenarbeit und damit Aufarbeitung der Glasgeschichte unserer Taunusregion. Bereits im Jahr 2000 fand die erste Ausgrabung einer Glashütte aus dem 15. Jahrhundert statt. Es folgten drei weitere Grabungen in Limesnähe mit unerwartet reichhaltigen Ergebnissen sowie ein internationales Symposium mit circa 100 Teilnehmern im Oberemser Collegium Glashütten. Die Zahl der Ausstellungen, Publikationen und Fachvorträge zum Thema „Glas im Taunus“ ist kaum zu zählen.

Zusätzlich zur Thematik des historischen Glases wird Sigrid Schauer, Kelkheim, zeigen, wie heutzutage mit dem Werkstoff Glas umgegangen werden kann und was an Formung und Gestaltung künstlerisch möglich ist. Sie war und ist auf vielen überregionalen Ausstellungen mit ihren Glasobjekten vertreten. Ihre Arbeit steht unter der Überschrift: „Kunst ist für mich eine Möglichkeit, mich schöpferisch mit dem Leben auseinanderzusetzen. Meine Arbeiten umkreisen in vielfältiger Weise das Thema Mensch in seinen Bezügen zur Umwelt, seinen Träumen und Emotionen, seinen Beziehungen zu anderen Menschen, seiner Sehnsucht nach einer inneren Quelle.“

Ab 19 Uhr hält Ingrid Berg einen Vortrag. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, um Spenden wird gebeten. Weitere Informationen unter www.kulturkreis-glashuetten.de.



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