Jagdliche Einrichtungen bei Schloßborn zerstört

Schloßborn (kw) – Im Bereich des Silberbachtales und am 40-Minutenweg wurden nach Angaben von HessenForst, Forstamt Königstein, im Abstand weniger Tage zwei kleine Hochsitze aus der Verankerung gerissen und umgeworfen.

„Immer wieder stellen Förster und Jäger fest, dass Hochsitze beschädigt oder völlig zerstört werden. Das ist sehr ärgerlich, denn in den meisten Fällen ist nur vom Hochsitz aus sicheres Jagen möglich“, erklärt der Funktionsbeschäftigte Waldpädagogik, Christian Witt. Auch für den oder die Täter könne es unangenehme Folgen haben: Das Forstamt erstattet in jedem Fall Anzeige und wird Schadenersatz einfordern. In der Gemeinde Schmitten, im Bereich Seelenberg habe es vor einigen Wochen ähnliche Sachbeschädigungen gegeben und aufgrund von Hinweisen aus der Bevölkerung der Täter ermittelt werden.

Wichtiger Bestandteil

Die Wetterextreme der letzten zwei Jahre und ihre Folgen haben vielerorts kahle Waldlichtungen zurückgelassen, so auch im Forstamt Königstein. Freie Fläche, auf denen Försterinnen und Förster nun eine neue Waldgeneration entwickeln wollen. Forstamtsleiter Ralf Heitmann von HessenForst Forstamt Königstein beschreibt es so: „Nur ein gegenüber den zunehmenden Wetterextremen angepasster Wald mit klimastabilen Baumarten sichert die wichtigen Funktionen wie Wasserspeicher, Luftfilter, Klimaspeicher, Holzversorgung oder Erholungsraum für die Gesellschaft. Dafür wollen wir im Wald von morgen noch mehr Mischung geeigneter Baumarten schaffen.“ Und damit das gelingt, seien angepasste Wildbestände eine wichtige Voraussetzung. „Reh- und Rotwild haben zarte, kleine Pflanzen buchstäblich zum Fressen gern“, so Heitmann. „Wenn das Wild junge Triebe seltener Baumarten immer wieder abfrisst, wird die für einen klimarobusten Wald ganz wichtige nachfolgende Baumgeneration gefährdet. Damit eine artenreiche Wiederbewaldung möglich ist, jagen wir an den Verjüngungsflächen besonders intensiv. Denn Mischwald muss auch wachsen können. Und wegen des großen Umfanges der anstehenden Wiederbewaldungsflächen kann auch nicht jede einzelne Pflanze mit einer Wuchshülle geschützt oder flächenweise gezäunt werden.“

Die Jagd zur Unterstützung und Hilfeleistung für die neue, nachwachsende Baumgeneration erfülle hier eine überaus wichtige Funktion. Und für eine gefahrlose Jagdausübung durch Jäger seien jagdliche Einrichtungen wie Hochsitze schon aus Sicherheitsgründen unabdingbar.

In diesem Sinn bitten die Mitarbeiter des Forstamtes alle Waldbesucher um Unterstützung bei der Ermittlung des oder der Täter. Hinweise werden an das Forstamt Königstein unter der Telefonnummer 06174-92860 oder per E-Mail an ForstamtKoenigstein[at]forst.hessen[dot]de oder an die jeweilige Revierförsterei oder an jede Polizeidienststelle erbeten.



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