Schloßborner Laienbühne erfreute mit Räuber Hotzenplotz jung und alt

Die beteiligten Akteure auf einen Blick. Foto: privat

Schloßborn (kw) – 19 Monate später als ursprünglich geplant, hat die Kinder- und Jugendbühne der Schloßborner Laienbühne e.V. Otfried Preußlers „Räuber Hotzenplotz“ auf die Bühne gebracht. Ein ausverkauftes Haus am Sonntag mit 200 Besucherinnen und Besuchern und fast genauso vielen am Samstag zeugen von der Beliebtheit der regelmäßigen Aufführungen, aber auch davon, dass das Theater während der Pandemiemonate so sehr gefehlt hat.

Nicht nur den großen und kleinen Besuchern war die Freude anzusehen und anzuhören (lautes Kinderlachen und der ein oder andere erschreckte Laut während der Aufführung), auch die junge Schauspielschar strahlte dieses Jahr ganz besondere Spielfreude und Leidenschaft aus. Die Geschichte vom Räuber Hotzenplotz ist hinreichend bekannt; das darauf basierende Bühnenstück zeigte eine abwechslungsreiche Umsetzung.

Hierbei sind die Tratschweiber im Dorf die ersten, die Bescheid wissen: Der Räuber Hotzenplotz treibt wieder sein Unwesen! Helle Aufregung bei Alina Mader, Felicia Cech und Chantal Gräfe. Genaueres über Hotzenplotz‘ Ausbruch aus dem Gefängnis erfährt man von den Kindern (Greta Nikutta, Antonia Hosius und Marie Wojdyno.)

Zufällig hat an diesem Tag die Großmutter Geburtstag (zuckersüß und einfühlsam dargestellt von Esther Hosius!), und sie bekommt ein wunderbares Geschenk von Kasperl (Matilda Wojdyno) und Seppel (Caroline Hosius): Eine Kaffeemühle, die Großmutters Lieblingslied spielt. Die beiden Mädels haben sichtlich Spaß an ihren Rollen, so erfrischend und selbstbewusst, wie sie sich hier auf der Bühne präsentieren. Natürlich wird die Idylle bald gestört, als der Räuber Hotzenplotz (lautstark und sehr überzeugend: Nils Sander) auf die Bühne stürmt, der Großmutter ihre Kaffeemühle abnimmt und im Wald verschwindet. Der bald herbeigeeilte Wachtmeister Dimpflmoser (Publikumsliebling Antonin Bau in einer wunderbaren Charakterrolle) glänzt mit Worten statt mit Taten. Kasperl und Seppel hingegen machen sich gleich auf den Weg, den Räuber zu fangen … mit einem einfallsreichen Plan, unterstützt von ihren Freunden Liesl und Karl (Kati Wecke und Kai Sander).

Leider aber entdeckt der Räuber die List und fängt die beiden Helden ein! Während Seppel in der Räuberhöhle arbeiten muss, verkauft Hotzenplotz den Kasperl an seinen Freund, den großen und bösen Zauberer Specktrophilius Zackelspahn … äh, Petrosilius Zwackelmann (Selma Nikutta wieder einmal grandios). Im Zauberschloss soll er eimerweise Kartoffeln schälen … und macht die Bekanntschaft der schönen Fee Amarylis (zauberhaft gespielt von Eliana Cech). Die beiden verhelfen sich gegenseitig zur Flucht ... Es gilt noch weitere aufregende Momente zu überstehen, aber schließlich gelingt es dem vermeintlich „dummen“ Kasperl und seinem Freund Seppel doch noch, den Räuber zu fangen. Mit Einfallsreichtum und Mut behaupten sie sich und die Großmutter bekommt ihre Kaffeemühle zurück. Ende gut, alles gut!

Es war ein Zauberkunststück, das da vorgelegt wurde – dirigiert von Mary Kuhn und Christiane Böer von der Schloßborner Laienbühne. Sie haben die jungen Schauspieler nicht nur ermuntert, sich selbst auszuprobieren und zu erfahren, wie ein gutes Team funktioniert – eine seltene Gelegenheit dieser Tage. Sie haben ihnen auch ermöglicht, die Freude und Dankbarkeit der Zuschauer zu erleben. Das geneigte Publikum wusste den Einsatz, die fantasievolle Umsetzung und nicht zuletzt die musikalische Stimmung (alle Lieder wurden selbst gesungen) zu schätzen und hat lautstark applaudiert. An dieser Stelle von Seiten der Vereinsführung auch 1.000 Dank an alle Helfer hinter den Kulissen, die viele Stunden Arbeit investiert und das ganze ermöglicht haben … auf ein Neues im nächsten Jahr!



X