„Schloßborner zu sein reicht alleine nicht aus!“

Glashütten (kw/gs) – Linda Godry, Mitglied im Gemeindevorstand Glashütten und aktuell dessen 1. Beigeordnete, nimmt Stellung zu dem in der Königsteiner Woche (KW 46) erschienenen Artikel mit dem Titel „Bürgermeisterkandidat Jürgen Melzer stellt sich vor“:

In ihrer Stellungnahme widerspricht Linda Godry dem Bürgermeisterkandidaten für Glashütten, Jürgen Melzer, ganz energisch im Hinblick auf die folgende, von ihm getätigte, jedoch mittlerweile richtiggestellte Aussage (Bericht in dieser Ausgabe): „Ein wichtiges Ziel: Entscheidungen zum Wohl der Bürger zu treffen und nicht zum Wohl der Gemeindevertreter.“ Diese Aussage empfindet Godry als üble Nachrede, wobei diese aus ihrer Sicht schon an Beleidigung aller Gemeindevertreter, derzeit Aktive und Ehemalige grenze.

Darüber hinaus stellt sie die Frage, welche Entscheidung die Gemeindevertretung nicht zum Wohl der Bürger getroffen habe und weist darauf hin, dass es niemals einen Verdacht von Unregelmäßigkeiten gegeben habe – ihr fehlten für eine solche Aussage auch die Beispiele, welche die Aussage untermauern würden. Eine künftige Zusammenarbeit mit dem Bürgermeisterkandidaten könne sie sich, angesichts der getätigten Aussage, nur schwer vorstellen. Linda Godry gibt zu bedenken, dass auch Gemeindevertreter Bürger und somit von ihren eignen Entscheidungen gleichfalls betroffen seien. In 42 Jahren Kommunalpolitik habe sie keine einzige Verfehlung oder ein Handeln zur persönlichen Bereicherung, egal in welcher politischen Gruppierung, erlebt.

Alle Gemeindevertreter und Gemeindevorstände seien gegen eine Aufwandsentschädigung ehrenamtlich tätig. Die entsprechende Satzung sei für jedermann auf der Homepage der Gemeinde unter Satzungen: Entschädigungssatzung nachzulesen. Gemeindevertreter erhalten demnach 12 € und Gemeindevorstände 20 Euro, pro Sitzungsabend, unabhängig, wie lange eine Sitzung dauere.

Zu seinen Anliegen, Ortsbeiräte einführen zu wollen, bedürfe es einer längeren, gesetzlich vorgegebenen Vorbereitungszeit. Dies wäre aufgrund der Tatsache frühestens ab der nächsten Wahlperiode (ab 2026) möglich. Bürgerabstimmungen seien derzeit jedoch bereits machbar. Dieses sei in der Hess. Gemeindeordnung ( HGO, § 8b ) geregelt. Auch zum Thema Trinkwasserversorgung nimmt Godry Stellung und merkt an, dass keine politische Gruppierung irgendetwas an der aktuellen Trinkwasserversorgung ändern wolle, da die hervorragende Wasserqualität von allen Bürgern geschätzt würde. Geldmittel für weitere „freiwillige Leistungen wie Vereine und Senioren“ müssten zunächst an anderer Stelle eingespart werden, und genau dazu vermisse sie konstruktive Vorschläge.

Nach Einschätzung von Linda Godry gehe Herr Melzer sehr unvorbereitet an seine Kandidatur heran, wobei sie sich wünschen würde, dass er sich zunächst einen Überblick über die Inhalte wichtiger gesetzlicher Bestimmungen und Verordnungen verschaffen würde. „Schloßborner zu sein reicht da nicht aus“, meint Linda Godry und stellt fest, dass sie als gebürtige Schloßbornerin durchaus wisse, wovon sie rede.



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