Nach 14 Jahren als „Chefin“ – Annemarie Reng ging in den „Ruhestand“

Eine Ära ist beim SV Fischbach zu Ende gegangen. Annemarie Reng hat sich nach 23 Jahren aus der Vorstandstätigkeit verabschiedet. Davon hatte sie vierzehn Jahre den Posten der Ersten Vorsitzenden inne. Bei der letzten Jahreshauptversammlung Anfang Mai hatte sich die Achtundsiebzigjährige nicht mehr zur Wahl gestellt. Für ihre Verdienste wurde sie von Hans Böhl, Vorsitzender des Sportkreise Main-Taunus, mit der Verdienstnadel des Landessportbundes ausgezeichnet.

Annemarie Reng wuchs in einem kleinen oberbayrischen Dorf auf, wo sie jeden Tag acht Kilometer Schulweg zu Fuß zurücklegte. So gewann sie früh an Ausdauer, die sie für ihre ‚Karriere‘ in der Leichtathletik benötigte.

Der berufliche Werdegang führte die Familie Reng 1979 nach Fischbach. Auf der Suche nach einer sportlichen Heimat trat Annemarie Reng vier Jahre später in den SV Fischbach ein. Die passionierte Läuferin nahm insgesamt fünfmal aktiv an Marathon-Läufen teil. Das erste Mal 1979. Sie lief alles, kurze und lange Strecken, von 800 bis 10.000 Metern. Am liebsten mochte sie Cross- und Bergläufe. Überall in Europa hat sie schon an Wettläufen teilgenommen. Auch heute sieht man sie noch regelmäßig durch den Wald laufen.

Im Jahr 1994 schaltete Annemarie Reng sich in die Vereinsarbeit ein und wurde sowohl Leiterin der Abteilung Breitensport als auch Schriftführerin im Hauptvorstand. Fünf Jahre wählten die Mitglieder sie zur Zweiten Vorsitzenden. Weitere vier Jahre später, 2003, erreichte sie die Vorstandsspitze und wurde Erste Vorsitzende.

Im Breitensport hat sie mit Friederike Rasche die Leichtathletik aufgebaut, so dass dort wieder die Jugend eine Zukunft hat. Immer war es ihr wichtig, „dass es wieder EINEN Verein gibt. Dass die Animositäten zwischen den Abteilungen ein Ende haben.“ Zusammen mit Franz Sacherer und Alex Frisch läutete sie eine neue Ära beim SV Fischbach ein. Zeitweilig konnte man es ein Familienunternehmen nennen als Ehemann Alwin Reng auch noch aktiv in den Vorstand eintrat.

Inzwischen war sie in Rente und machte die Vereinsführung zu ihrer neuen Berufung . Zu den Projekten während ihrer Amtszeit zählen die neue Heizung im Vereinsheim, die Hundert-Jahr-Feier, aber vor allem der Kunstrasenplatz und die Leichtathletikbahn. Aber die Projekte gehen dem Verein nicht aus. Zurzeit sind es die Duschen und Kabinen, die erneuert wurden und werden.

Durch ihre vielen Kontakte nach außen, Reng kennt sie alle Zuschüsse und Fördermittel, konnte sie diese wichtigen Projekte für den Verein verwiklichen. Innerhalb des Vereins war sie ebenso eifrig und führte unzählige Gespräche mit Mitgliedern auf dem Sportplatz und wo immer man sich trifft. Zum Beispiel beim Austragen der Vereinspost. So sorgte sie für den Zusammenhalt der über tausend Mitglieder und wurde „das Gesicht des Vereins“.

Jemand wie Annemarie Reng hört nicht von jetzt auf gleich auf. Sie bleibt der Abteilung Breitensport erhalten und auch die Geschäftsstelle des Hauptvereins wird weiterhin von ihr geleitet, schreibt die Pressewartin des Vereins, Beate Rohkohl-Hildenbrand.



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