Eine „Asylkonferenz“ für den Kreis

Mit einer regelmäßigen „Asylkonferenz“ will der Main-Taunus-Kreis einen Beitrag zu „kooperativen Lösungen“ bei der Suche nach Asylbewerberunterkünften leisten. Damit beschäftigt sich vor allem Kreisbeigeordneter Johannes Baron. In der „Asylkonferenz“ sollen die Asylbewerberzahlen im Detail mit den Bürgermeistern und Stadträten besprochen werden. Der Kreis wolle am runden Tisch „mit offenen Karten“ über die Lage und die Perspektiven informieren, erläutert Baron.

Die Rathausvertreter seien mit Fakten konfrontiert worden, die sie so bisher noch nicht gesehen hätten. Der Main-Taunus-Kreis müsse ständig neue Asylbewerber unterbringen; die Zahl derer aber, die bereits hier seien, sinke nicht in gleichem Maß. Die Anerkennungsverfahren dauerten sehr lange, und selbst wenn die Asylanträge abgelehnt würden, blieben viele Menschen als geduldet hier, weil sie nicht in unsichere Herkunftsländer abgeschoben werden dürften: „Unterm Strich steigt daher die Zahl der Personen, die wir unterbringen müssen.“

Es sei möglich, dass der Kreis künftig noch mehr Menschen aufnehmen müsse. Daher müsse der Kreis für weitere Unterkünfte auch in solchen Kommunen sorgen, die bisher mehr Personen aufgenommen hätten als vorgesehen.

Bei der Suche nach Unterkünften seien reguläre Hotels oder Pensionen die teuerste Option. Häuser zu mieten oder zu kaufen sowie Containerunterkünfte zu errichten sei wesentlich günstiger.

„Da die Ausgleichszahlungen des Landes bei Weitem nicht unsere Ausgaben decken, müssen wir die Kosten im Blick behalten“, erläutert Baron.

Augenblicklich seien im Kreis mindestens 300 Ehrenamtliche in der Betreuung von Asylbewerbern aktiv, sagte Baron, der auch unterstrich, dass ein Sozialarbeiter um die 150 Asylbewerber betreue.

Die meisten der Asylbewerber kommen aus Äthopien/Eritrea (104). Es folgen 51 Afghanen und 50 Pakistani. Die beiden nächsten größeren Gruppen kommen aus Somalia (33) sowie aus dem Iran (31). Der Kosovo, Serbien und Mazedonien wird mit 26 Asylbewerbern geführt. Aus Syrien kommen 20, aus der ehemaligen UDSSR stammen 14, aus nicht spezifizierten afrikanischen Staaten 14. Staatenlose Asylbewerber gibt es 13, die wenigsten registrierten Asylbewerber haben als Heimatland die Türkei (fünf).



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