„The Beatles“ – ein Kelkheimer Sommernachtstraum

Wir hatten ja in der letzten Ausgabe schon darauf hingewiesen: Nicht alles konnten wir gleich nach dem Ereignis bringen, vor allem, wenn so etwas auch „Hand und Fuß“ haben soll. Wie eben die Bildreihe vom Konzert Beatles-Revival-Band in der Stadtmitte. Wir erhielten jedoch eine E-Mail, der folgenden Text enthielt. Besser hätten wir das auch nicht formulieren können. Und wenn er auch eine Woche verspätet erscheint – es ist die Möglichkeit, zum Nachgenießen.

„Was sollen wir sagen – wir schweben, sind noch im ‚flow‘ des gestrigen Konzerts. Ach was Konzert! Es war die Zeitreise ins eigene Gefühl, in die Sensationen der Jugend- und Teenie-Vergangenheit. Und die Beatles Revival Band klickte uns direkt hinein in unsere Vergangenheit – die zeitliche Distanz von rund 50 Jahren schnurrte zusammen auf ein Nichts.

Es waren genau diese Hits, die wir samstags vorm Radio sitzend in der „Hitparade“ hörten und die unseren Puls schneller schlagen ließen. Fernseher waren noch rar. Nur im Kino in der Wochenschau hatte man die Chance, die Beat- les live zu erleben, die unfassbaren Szenen von ausrastenden Mädels, Haare raufend und Tränen vergießend - und genau dieser Ausnahmezustand hat sich gestern wiederholt. Nur dass die Teenies und Twens inzwischen Best-Agers heißen und teilweise die umliegenden Appartements des Altenheims bewohnen.

Ein Blick in die Runde: fast jede/r sang die englischen Texte der unvergleichlichen Hits mühelos mit: I wanna hold your hand, She loves you - yeah yeah. Später dann psychedelische Reisen: Strawberry fields, Lucy in the sky with diamonds, auch so ungewöhnliche Texte wie When I‘m sixty-four, Eleanor Rigby, Yesterday … da waren wir schon lange vor der Bühne, tanzten, rockten und jubelten, die Arme hochwogend, neben uns blitzende Augen, Momente der Erinnerung, frenetischer Beifall und Eins-werden mit den Musikern.

Die traten dann in der zweiten Hälfte mit den knalligen Kostümen von Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band auf, jagten die Gigs, droschen die Beats oder schluchzten sentimental … und alle bebten, zuckten, schwangen die Arme und Beine. Sogar ganz junge Leute tanzten mit und kannten alle Texte. Die Begeisterung des Publikums auf dem proppevollen Marktplatz schwappte über auf die Bühne und kam von dort zurück mit immer neuen Zugaben der schweißtriefenden Rocker.

Handy-Cameras werden nur einen geringen Teil dieses Happenings wiedergeben können. Atmosphäre lässt sich eben nicht abspeichern – da- rin muss man selber gebadet haben, um sie als sinnliche Sensation mit nachhause nehmen zu können.

Und zum Ausklang dann – das Sahnehäubchen – die Hymne von John Lennon: Imagine als völkerverbindende Idee von Frieden und Verständigung, ohne Krieg um Macht, Religionen oder Ideologien. Ein vollkommener Abschluss.

Liebe Stadt Kelkheim: Danke für dieses Geschenk.

Das wirkt lange nach.

Und Dank auch an diese wunderbare Band, die uns und allen Besuchern und Mit-Sängern die Jugend für einige Stunden zurückgeholt hat.

Christian C. Hack & Regina von Hillebrandt“.

Wir haben noch zu vermerken, dass es ein großartiges Wochenende war. Zwei Abende Kino Kelkheim, drei Abende Musik. Vor den Beatles „Faltenrock“ und „Sunset“. Und immer ein volles Haus, ein voller Marktplatz.

Weitere Artikelbilder



X