Weiter: Das Feuerwehrgelände Zeilsheimer Straße

Nachdem Bürgermeister Albrecht Kündiger vor einigen Wochen die Magistratsvorlage für die Bebauung des Feuerwehrgeländes an der Zeilsheimer Straße – das Gebäude rottet so langsam vor sich hin und auf dem Parkplatz hat ein Autohändler Autos abgestellt – zurückgezogen hatte, kommt jetzt die Dreierkombination CDU, FDP und FW mit einem neuen Vorschlag. Der wird bestimmt den Widerspruch der UKW hervorrufen, die SPD hat schon reagiert.

Die Dreiergruppe wünscht sich, dass das vollständige Grundstück zum Verkauf ausgeschrieben wird. Und schreibt in dem Antrag wörtlich: „Die Bebauung durch den Erwerber hat unter Berücksichtigung einer maßvollen baulichen Einfügung nach § 34 BauGB zu erfolgen. Die maximale Gebäudehöhe darf zwei Vollgeschosse zuzüglich Staffelgeschoss nicht überschreiten.“

Dieser neue Antrag sei für die Stadtkasse am vorteilhaftesten, nämlich die Ausschreibung des Verkaufs an den Meistbietenden.

Damit werde dem damaligen Mehrheitswillen der Stadtverordnetenversammlung entsprochen werden, als das neue Feuerwehrgerätehaus der Münsterer Wehr in der Benzstraße gebaut wurde. Der Erlös aus dem Verkauf des Grundstücks Zeilsheimer Straße sollte bekanntlich zur Gegenfinanzierung des neuen Objekts verwendet werden.

Der Verzicht auf acht Wohnungen für die Stadt Kelkheim bedeutet seitens der CDU-Fraktion aber keinesfalls, dass soziale Gesichtspunkte außen vor bleiben. Sollte die Städtebauliche Entwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft (StEG) wie geplant und von der CDU befürwortet zwei der neu entstehenden Objekte am Gagernring erwerben, stünde innerhalb kurzer Zeit die dreifache Menge an Wohnungen für sozial Bedürftige und Menschen mit niedrigem Einkommen zur Verfügung. CDU-Fraktionsvorsitzender Hofmann.

Die SPD formuliert in einer Presseerklärung, dass sie enttäuscht sei von der Kehrtwende. „Diese neuerliche Kehrtwende ist ein Schlag ins Gesicht für die über 100 Kelkheimer, die dringend auf eine bezahlbare Wohnung angewiesen sind.“

Die SPD kündigt daher einen Änderungsantrag an, der den Käufer zumindest an das von ihr und den Freien Wählern vorgebrachte „Kelkheimer Modell“ binden soll. Das von SPD und Freien Wählern vorgeschlagene Modell sieht vor, dass bei größeren Neubauten rund 30 Prozent des Wohnraums mit sozialer Bindung der Stadt zur Verfügung gestellt werden müssen. Das könnten an der Zeilsheimer Straße ungefähr sechs Wohnungen sein.

Die Nennung der Wohnungen am Gagernring, die ohnehin bereits geplant waren, sei ein Feigenblatt.

Grundstücke, auf denen man von städtischer Seite schnell günstigen Wohnraum sinnvoll umsetzen kann sind Mangelware, so die SPD abschließend. Kleinteilige Lösungen an mehreren Standorten seien daher jetzt das Mindeste für das Angebot in Kelkheim. An allen Standorten, wo Wohnraum geschaffen wird, müsse auch an bezahlbaren Wohnraum gedacht werden. Das Areal in der Altkönigstraße zählen die Sozialdemokraten übrigens zunächst nicht dazu. Hier habe die Prüfung eines Park+Ride Angebotes zur Stärkung des ÖPNVs für die Entwicklung des Kelkheimer Bahnhofs Vorrang.

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