- Kein Titel (Z1.imx-Z1) -

Das obere Bild entstand vor ein paar Wochen zeigt die Außenwand des Pferdestalls im Rettershof. Was davon nach dem verheerenden Brand am Mittwoch der vergangenen Woche übrig blieb, illustriert das zweite Foto.

Das gibt Gelegenheit etwas mehr auf das Thema Retters-.Feuer einzugehen. Bedingt durch unseren frühen Redaktions-Schluss konnten wir in der Eile nicht alle Fakten voll recherchieren. So erfuhren wir erst später, dass zwei Kinder im Heu über dem Pferdestall geschlafen hatten. Ihnen ist nichts geschehen, offensichtlich weil sie durch glückliche Umstände den Brand früh genug bemerkten. In den ersten Stellungnahmen der Polizei wurde ausdrücklich darauf verwiesen, dass die beiden nichts mit dem Feuer zu tun haben. Man wollte sie aber noch einmal befragen.

Bei dem Feuer kam nicht nur ein Pferd um, das offensichtlich in Panik gegen ein Feuerwehrfahrzeug lief, nachdem die Türen des Stalls von Helfern geöffnet worden waren, die beide übrigens eine leichte Rauchvergiftung erlitten, sondern ein zweites Pferd wurde im Gelände am Rettershof verletzt aufgefunden und musste eingeschläfert werden; acht weitere Pferde wurden in eine Tierklinik gebracht.

Die in Panik geratenden Pferde liefen durch den Wald und über die angrenzende Bundesstraße die zeitweise gesperrt werden musste, bis nach Königstein, Fischbach und Ruppertshain. Der Feuerwehr, die durch Wehren der Umgebung verstärkt worden war, gelang es die Reithalle (Foto Mitte Hintergrund) und den angrenzenden Wohntrakt zu retten. Die Reithalle wurde allerdings durch Funkenflug beschädigt .Die Wohnungen mussten zunächst geräumt werden, weil sic hier Rauch an Wänden und Möbeln niedergeschlagen hatte. Da kaum Kunststoff verbrannte, wird dieses Problem nicht sehr gravierend angesehen.

Über die Brandursache sind sich die Ermittler immer noch nicht im Klaren. Heu, das sich selbst entzündete, ein technischer Defekt in den Stallungen, die gerade erst überholt wurden? Ein Kurzschluss an einem Förderband mit Schwelbrand? Brandstiftung? Es gibt viele Möglichkeiten und natürlich Gerüchte. Allerdings liegen wohl bisher auch keine Hinweise auf Brandstiftung vor. Der Brand auf dem Rettershof fiel fast auf den Tag zeitgleich nach Jahresfrist zusammen mit dem Brand des Atzelbergturms am 3. Juli 2017. Das war Brandstiftung. Kein Wunder, dass sich deshalb so mancher in Richtung Brandstiftung Gedanken macht. Beweise? Dass im Gespräch der Frankfurter Goetheturm auftaucht oder die asiatischen Pavillons in Frankfurt, die abbrannten, wen wundert´s.

Über die Schadenssumme ist man sich noch nicht ganz im Klaren. Sie wird wohl höher liegen als die zunächst von der Polizei genannten 400.000 oder 500.000 Euro. Die gute Nachricht: Der Rettershof ist versichert.

So taucht denn automatisch die Frage des Wiederaufbaus auf. Es ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass dieses Problem so schnell wie möglich in Angriff genommen wird. Doch muss man sich darüber im Klaren sein, dass hier viele Fachleute aus verschiedenen Bereichen mitreden wollen. Vor allem der Denkmalschutzbehörde könnte – schaut man sich Reaktionen dieser Einrichtung in der Vergangenheit an – ein „Problem“ werden. Also die Frage: Was gehört von den Gebäuden zum denkmalgeschützten Bereich, der in vergangenen Jahren sicherlich das eine oder andere Mal umgemodelt wurde, Änderungen, die heutigen Ansprüchen des Denkmalsschutzes unter Umständen nicht mehr standhalten werden.

Noch ein paar Worte zum Einsatz der Feuerwehren. Der war noch nicht zu Ende, als die Schläuche für die Wasserzufuhr aus Fischbach eingerollt waren. Noch am folgenden Tage waren Brandwachen notwendig, um mit Glutnestern im Heu fertig zu werden, das übrigens auf den Verbindungsweg nach Rupppertshain geschafft wurde, um hier endgültig abgelöscht zu werden. Eines der zwei Feuerwehrfahrzeugen, die durch den Zusammenstoß mit Pferden beschädigt wurden, ist nicht mehr einsatzbereit.

Zwei Veranstaltungen des Rheingau Musik Festivals, die für das Wochenende auf dem Rettershof vorgesehen waren, wurden in die Stadthalle Hofheim verlegt.

Foto unten: Feuerwehr.

Zum Atzelbergturm: Der Turm soll zwar wieder aufgebaut werden, doch sind noch nicht alle Modalitäten geklärt. Dazu gehören auch Fragen, wie und ob ein neuer Aussichtsturm weiter versichert werden kann. Nach wie vor die gute Nachricht: Der Turm war ausreichend versichert. Es wird aber wohl schwer werden, eine neue Versicherung zu finden,

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