Kelkheims Feuerwehren und Eichendorffschule arbeiten zusammen

Da in der achten Klasse im Fach Chemie auch Brandschutzerziehung vorgesehen ist, wurde von der Chemie-Fachschaft der Eichendorffschule die Idee geboren, eine Kooperation mit der Freiwilligen Feuerwehr anzustreben. Anstatt nur zu besprechen, was man im Brandfall machen muss, ist der Lerneffekt doch bedeutend höher, wenn jeder Schüler und jede Schülerin einmal selber mit einem Feuerlöscher einen Brand bekämpfen muss, stellt dazu Birgit Seintsch fest.

So kamen sechs Mitglieder der Feuerwehren Münster und Mitte mit zwei Feuerwehrautos und jeder Menge Anschauungsmaterial an die Eichendorffschule, um mit den Achtklässlern des Hauptschul-, Realschul- und Gymnasialzweiges praktische Übungen durchzuführen. Die Schüler durften sich mit einem Brett auf ein Rettungskissen stellen und sich gegenseitig hochpumpen. Der Umgang mit der hydraulischen Rettungsschere wurde spielerisch gezeigt, indem Tennisbälle von einem Pylone zum anderen befördert, mit dicken Vierkanthölzern gegeneinander Jenga gespielt und aus dicken Brettern Kleinholz gemacht wurde. Am Löschtrainer wurde deutlich, dass es gar nicht so einfach ist, einerseits die Hemmschwelle zu überwinden, sich einem größeren Feuer zu nähern und andererseits mit dem Feuerlöscher so in den Brandherd zu spritzen, dass das Feuer nach zehn Sekunden aus ist.

An den Übungen hatten alle, Schüler, Feuerwehrleute und Lehrer, jede Menge Spaß.

Ein besonderes Highlight war die Demonstration einer Fettexplosion.

In einen Topf mit brennendem Fett wurde von einem Feuerwehrmann in Schutzausrüstung Wasser gegossen. Dabei entstand eine drei bis vier Meter hohe Stichflamme, deren Hitze auf dem halben Pausenhof zu spüren war.

Die Schulgemeinde der Eichendorffschule sagt herzlichen Dank den Freiwilligen der Feuerwehren Mitte und Münster für die tolle Organisation der Mitmach-Stationen und die hervorragende Betreuung der Schüler.

Besonders hervorzuheben ist, dass sich die Feuerwehrleute zum Teil Urlaub genommen haben, um die beiden Feuerwehrtage zu gestalten. Die Brandschutzerziehung im Kelkheimer Stadtgebiet führen sie ehrenamtlich durch und leisten damit einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag, der viel Anerkennung verdient.

So weit die Lehrerin der Eichendorffschule. Für uns nahm dann noch Klaus-Peter Hahn zu dem Thema Stellung. Er selbst musste ein paar Urlaubstage für die Vorführung opfern, meinte abschließend: „Es hat sich gelohnt“. Die Schüler seien überwiegend begeistert gewesen und zeigten viel Interesse für die Geräte.

Für die Mitarbeit von Feuerwehrleuten, die sich gerade im Studium befinden, war das weniger ein Problem, auch nicht für Stefan Werner, dem hauptamtlichen Gerätewart der Wehren, der seine Arbeitsstelle für zwei Tage an die Eichendorffschule verlegte.

Klaus-Peter Hahn, der übrigens wieder mit seiner Frau Astrid dabei war, hat zwei weitere Pluspunkte zur Hand: Mit solchen Einsätzen könne man doch den einen oder anderen jungen Menschen für die Arbeit der Feuerwehren begeistern, die Reaktion der Schüler auf die Vorführungen sei positiv gewesen. Es ergibt sich nicht nur die Frage „Löschen mit technischer Hilfe“, sondern durch die vielen Geräte mit ihren Möglichkeiten aus Physik, Chemie und Handwerk könnten sich sogar Anregungen für einen späteren Beruf ergeben.

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