Leserbrief: Eine Falle?

Vor einigen Wochen hatte ich in einem Leserbrief gebeten, den Bürgern Entscheidungshilfen für die Entscheidung ob in Kelkheim ein neues Museum gebaut werden soll zu geben. Als Entscheidungshilfe für unsere Bürgerinnen und Bürger sehe ich die Besucherzahl des jetzigen Museums an und bat die Anzahl der Besucher im Jahr 2017 bekannt zu geben. 2017 deshalb, weil in dem Jahr noch nicht so sehr über ein neues Museum diskutiert wurde.

Wichtig für eine Entscheidung sind auch die jährlichen Einnahmen und die Unterhaltungskosten. Dazu zählen die Personalkosten, die Heizungskosten aber auch die Zinsen, für die Kapitalaufnahme zum Bau des Museums die sicherlich steigen werden, wenn der Italiener Draghi nicht mehr die EZB leitet und dort hoffentlich nicht mehr ausschließlich Politik für Italien mit dem Ankaufprogrammen von Staatsanleihen zur verbotenen Staatsfinanzierung gemacht wird.

Auch war ich der Meinung, wenn das Bild des zerstörten Bürgersteiges entlang des Grundstücks der Schule Sindlinger Wiesen in der Gelben Zeitung erscheint, dann wird die Stadt veranlassen, dass dieses unfallträchtige kleine Stück des Bürgersteigs schnellstens ausgebessert wird. Doch bisher ist nichts geschehen. Weder wurde der Bürgersteig ausgebessert, noch habe ich bisher die Auflistung der Folgekosten für ein neues Museum gesehen, oder die erbetenen Besucherzahlen. Auch in dem Artikel in der Kelkheimer Zeitung vom 6. September „Kulturzentrum Kelkheim mit Stadtmuseum“ – keine Aussage, nichts.

Auch in dem ersten Satz dieses Artikels „Es hat wohl bisher in Kelkheim kaum eine Kampagne gegeben, die so sorgfältig bis in die kleinsten Verästelungen vorbereitet worden ist, wie die zum Bürgerentscheid am 28. Oktober zum Abriss des ehemaligen Pfarrzentrums St. Franziskus“ kann ich nicht zustimmen. So lange den Bürgerinnen und Bürgern von Kelkheim wichtige Entscheidungshilfen vorenthalten werden, kann meines Erachtens von einer sorgfältigen Kampagne nicht die Rede sein. Auch von den Flugblättern (Flyer) von denen in dem Artikel die Rede ist habe ich bisher keines gesehen. Stattdessen Plakate, die keine der Entscheidungsfragen beantworten. Bei mir aber den Eindruck erwecken, dass man den Bürgerinnen und Bürgern nicht zutraut, selbst zu entscheiden, sondern sie mit der Nase darauf stoßen, muss mit Ja zu stimmen.

Da kann man doch nur misstrauisch werden. Warum verschweigt man uns die Zahlen? Sind sie so abschreckend? Was mich an dem Artikel in der Kelkheimer Zeitung aufgeschreckt und misstrauisch gemacht hat? Das erwähnte Kulturzentrum. Schließlich haben wir doch schon so etwas in Münster. Jetzt noch ein zweites Zentrum, das zusätzlich Geld kostet.

So kann man davon ausgehen, dass dann wohl eine weitere Erhöhung der Grundsteuer B nicht zu vermeiden ist, die alle Einwohner Kelkheims zusätzlich finanziell belastet.

Schließlich fehlt ja offensichtlich das Geld, um das relativ kleine Stück des zerstörten Bürgersteiges in der Danziger Straße zu reparieren. Dass das bei dem Leserbrief gedruckte Bild des zerstörten Bürgersteiges niemand von der Stadtverwaltung gesehen hat, kann ich mir nicht vorstellen. Aber bisher ist nichts geschehen und wenn es dazu nicht reicht, wie soll dieses imposante Bauvorhaben bezahlt werden?

Wie man hört und liest, sprudeln die Steuerquellen. Da rät jeder Ökonom Schulden abzubauen anstatt neue Schulden anzuhäufen.

Ich halte es als Alternative außerdem für bürgerfreundlicher und notwendiger dieses Grundstück in bevorzugter Wohnlage einer Immobilienfirma günstig anzubieten, mit der Auflage dort bezahlbare Wohnungen und Sozialwohnungen zu bauen für Kelkheimer Familien.

Jeder Kelkheimer Wähler sollte bedenken. Neues Museum mit Kulturzentrum bedeutet Erhöhung des Schuldenberges der Stadt Kelkheim. Der von den Bürgern bezahlt werden muss. Kein Museum bedeutet weniger Schulden verbunden mit der Hoffnung, dass irgendwann auch die Grundsteuer B gesenkt werden kann; eine Senkung entlastet jeden Bürger.

Horst Remmeke,

Danziger Straße 10.



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