Mediziner im Dschungel der Gesundheitsgesetze und der Politik

Mehr medizinisches Fachwissen in Rhein-Main geht wohl nicht. Schließlich kamen beim Neujahrsempfang des Gesundheitsnetzwerks Rhein-Main in den Räumen des Gesundheitszentrums Kelkheim viele praktizierende Ärzte, dazu Chefärzte der Main-Taunus-Kliniken und des Klinikums Frankfurt Höchst zusammen, um sich mit Schwerpunkten der Medizin in der Politik vertraut zu machen, die 2017 auf die Mediziner zukommen. Und die Politik war herausragend vertreten durch die Generalsekretärin der SPD Hessen, Nancy Faeser (Auf dem zweiten Bild im Gespräch mit dem ärztlichen Direktor der Main-Taunus- Kliniken Professor Volk). Aus Frankfurt kam Stadtverordnetenvorsteher Stephan Siegler, aus dem MTK-Landratsamt Kreisbeigeordneter Wolfgang Kollmeier und aus Liederbach Bürgermeisterin Eva Söllner mit der Vorsitzenden der Gemeindevertretung, Karin Schneider, und auch Kelkheims Bürgermeister Albrecht Kündiger war als Gast zugegen.

Mit einem fröhlichen Satz leitete Dr. Wolfgang Drossard den Abend ein, indem er meinte: Wünscht man dieser Stelle ein glückliches, erfolgreiches und natürlich gesundes neues Jahr, so soll dies keine Werbung in eigener Sache sein. Trotzdem sind Sie sicherlich auch hier im Gesundheitszentrum sehr gut aufgehoben. Blickt man auf die Zahlen der Besucher, die vertrauensvoll in das Gesundheitszentrum kommen, hat dieser Satz wohl durchaus seine Berechtigung. Ernster werden ging er dann auf einige Eckpunkte ein, die er in der Gesundheitspolitik elementar wichtig erscheinen.

„Angesichts sich ständig ablösender, mehr oder weniger grundlegender Reformen variiert dabei die Gefühlslage mit wechselnden Schwerpunkten zwischen Resignation, Entsetzen und Hoffnung“.

Er nannte als Probleme den demographischen Wandel, neue Krankheitsbilder, diagnostische und therapeutische Fortschritte und die enormen Zusatzkosten, einige Dinge, alle auf die es zu reagieren gilt.

Drossar meinte, dass es unmöglich sei, Beteiligten im Gesundheitswesen zufriedenzustellen. „Zu gegensätzlich sind die Interessen von Versicherten, Kostenträgern, Anbietern und stationärer Versorgung, Industrie und Politik“.

Aus den 32 Thesen, die vom Berufsverband der Chirurgen und Inernisten, dem Verband der Krankenhausdirektoren und dem Verband der leitenden Krankenhausärzte Deutschland zusammengestellt wurden, nannte Drossard einige.

Die Ökonomoie müsse der Patientenversorgung Rechnung tragen, nicht umgekehrt. Kommunikation und Zuwendung im Krankenhaus sowie sektorübergreifende Betreuung dem im ambulanten Bereich müsse ausdrücklich Teil der Patientenversorgung werden.

Ein Satz: „Zu einer sektorübergreifenden Versorgung gehört nicht nur der Austausch von Informationen, sondern eine gemeinsame Verantwortung für die Gesamttherapie einschließlich der damit verbundenen Ressourcen“.

Drossard meinte, dass es im Gesundheitswesen auch im Jahr 2017 nicht langweilig werde.

Wie das in etwa aussehen könnte vermittelte Rechtsanwältin Wibke Köppler, die sich in einer Frankfurter Kanzlei besonders mit dem Medizinrecht beschäftigt.

Sie zählte Rechtsunsicherheiten auf, ging auf das Korruptionsrecht ein, wobei sie ausdrücklich vermerkte, dass Ärzte auf Kooperation angewiesen seien; sie berichtete auch über die Probleme mit der Patientenverfügung, die nach dem kürzlichen BGH-Urteil auftauchen werden und wies auf rechtliche Änderungen hin, die es gegeben hat und die zu erwarten seien.

Immer wieder Kopfschütteln der Ärzte, wenn es um den Dschungel der Gesundheitsgesetze ging.

Das Bild oben von links:

Dr. Matthias Bonczkowitz, Karin Schneider, Eva Söllner, Wolfgang Kollmeier, Dr. Hake (Klinikum Höchst), Stephan Siegler und Bürgermeister Albrecht Kündiger.

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