„Miteinander leben in Kelkheim“

Bürgermeister Albrecht Kündiger und Stadtverordneten-Vorsteher Wolf-Dieter Hasler unterschrieben ihre Beitrittserklärungen für den Verein „Miteinander leben in Kelkheim“ gleich an Ort und Stelle im Gartensaal des Rathauses, als sich dieser neue Verein in Kelkheim der Öffentlichkeit vorstellte. Andere nahmen diese Formulare mit nach Hause. Mitglieder der CDU-Fraktion und ihr Stadtverbands-Vorsitzender Georg Schrage waren genauso vertreten wie Mitglieder der UKW-Fraktion. Wenn wir richtig beobachtet haben, fehlten SPD, FWG und FDP (Korrekturen willkommen).

An diesem Abend berichteten die Vorstandsmitglieder über die Tätigkeit der Ehrenamtlichen bei der Unterstützung und der Integration der in Kelkheim lebenden Flüchtlinge.

Es habe sich gezeigt, dass nach wie vor das Interesse groß ist, zu helfen. Und so bedankte sich der Bürgermeister bei allen Ehrenamtlichen, die bisher geholfen haben. Die Situation in Kelkheim sähe anders aus, wenn die Ehrenamtlichen nicht geholfen hätten. Er sprach von einer großartigen Arbeit, die bisher geleistet worden sei. Und durch die Anwesenheit der Politiker werde dies alles unterstrichen.

Die Gründung des Vereins hat einen realen Hintergrund: Als eingetragener Verein können Spenden angenommen werden, die bei der Steuererklärung wichtig werden können, das Finanzamt kann nicht mehr Beträge abschöpfen, wie der Fiskus das vielleicht gern möchte und als Verein könne man das Netzwerk der ehrenamtlichen Helfer besser unterstützen. Darüber hinaus kann ein solcher Verein Fördergelder für Projekte mit Geflüchteten beantragen. Um alle Hürden beim Finanzamt und bei Gericht zu überwinden, war ein ganzes Jahr notwendig. Geklappt hat es dank der Hilfe von Dr. Wolfgang Schäfer, der bis zu seinem Ruhestand als Notar arbeitete.

Inzwischen wurden Arbeitsgruppen gebildet, auch um die Flüchtlinge durch Hilfe zur Selbsthilfe anzuregen. Das Motto. So viel Hilfe wie möglich, aber auch so kurz wie möglich.

Auf dem Hilfsprogramm: Unterstützung bei Behördengängen, das Erlernen der deutschen Sprache, die Flüchtlinge mit der deutschen Kultur vertraut machen, auch um ihnen das deutsche Grundgesetz nahezubringen.

Der Verein wünscht sich einen eigenen Begegnungsort, um Geflüchtete und Kelkheimer zusammenzubringen. Deshalb die Frage: Hat jemand eine Ahnung, ob ein solcher Raum zur Miete in Kelkheim zur Verfügung steht.

Eines der Probleme: Wohnungen für anerkannte Flüchtlinge fehlen. Ein Thema, das auch durch die Sozialarbeiter der Stadt in Angriff genommen wird – Zusammenarbeit beider Seiten ist vorgesehen – der Übergang von der Willkommenskultur zur Bleibekultur. Die Möglichkeiten zu helfen, seien nach wie vor unendlich viel: Hilfe beim Einkaufen, Unterstützung bei der Wohnungssuche, bei Ausbildungs- und Arbeitsplätzen. Eine Feststellung: Wir brauchen Geduld und Zeit.

Geplant ist ein Begegnungsfest im Rathaus.

Und im Felsenkeller auf dem Zauberberg gibt es bereits gemeinsame Chorstunden dienstags um 18.30 Uhr, Teestunden sind möglich, wie auch ein Begegnungscafé und schließlich gemeinsames Kochen: Denn Integration geht auch durch den Magen.

Der Verein steht allen bei einem jährlichen Mitgliedsbeitrag von 25 Euro offen (Spendenbescheinigung). Kontakt: Dr. Annkatrin Hellberg-Lubinski „radhal[at]aol[dot]com“. Eine Homepage ist im Werden.

Das untere Bild zeigt von links nach rechts: Dr. Annkatrin Helberg-Lubinski (Vorsitzende), Mafalda Pinto-Schneider Beisitzende), Monika Berkenfeld (Stellvertretende Vorsitzende), Salomé Korischinowski (Beisitzerin), Sabine Kurz (Beisitzerin), Cornelia Fette (Schriftführerin) und Dr. Stephan Laubereau (Schatzmeister).

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