Notlandeplatz Rübenacker Rettershof

Nein, keine Hochzeits-Flugshow über dem Romantikhotel Schloss Rettershof – vier Oldtimer kreisend über dem Rettershof. Der Grund: die Flugzeuge, Nachbauten aus dem Ersten Weltkrieg befanden sich – von einer Flugshow kommend – auf dem Flug von Prag nach Paris. Ein Doppeldecker, Nachbau einer englischen Sopwith Camel, bekam Motorprobleme, für den Pilot höchste Zeit notzulanden. Die beste Landebahn, ein Rübenfeld, für Flugzeuge aus der Zeit, in der es noch keine Betonpisten gab, kein richtiges Problem, wenn auch nicht ungefährlich. Flugplätze im Ersten Weltkrieg waren fit auf Wiesen angelegt.

Zu der Gruppe der fliegenden Oldtimer gehörten zwei Maschinen vom Typ Sopwith, eines der damals erfolgreichsten Jagdflugzeuge, dann ein Eindecker sowie ein Dreidecker, ein Fokker-Nachbau, wie er damals von den Deutschen geflogen wurden. Auch Richthofen war damals mit einem solchen Flugzeug unterwegs, als er abgeschossen wurde.

Für den 65-jährigen Piloten aus England schlossen sich zwei Nächte bei einem Ruppertshainer an, der den Flieger aus England aufgenommen hatte. Ein an sich geplanter Neustart wurde von den Behörden unterbunden; gemeldet war der Vorfall wie üblich der Luftaufsicht, zumal solche Überflüge auch angemeldet werden müssen. So wurden die Tragflächen abmontiert und das Luftgefährt auf einen Tieflader verladen.

Rettershof: Also mussten sich der Bürgermeister und der Geschäftsführer der Rettershof GmbH, Thomas Alisch, mit der „Attraktion“ beschäftigen. Der Bürgermeister meinte, der Pilot müsse ein absoluter Könner sein, Alisch schloss sich dieser Meinung an.

Allerdings wurde auch bekannt, dass der Pilot in England eine Flugschule für Oldtimer betreibt.Da könnte es durchaus sein, dass er im Training ist, auf Feldern zu landen. Ob es nun gerade ein Rübenacker sein muss, sei dahingestellt.Fotos: Privat.

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