Pfarrzentrum, Museum, Kulturzentrum – Kein Ende

Nach den Pressemitteilungen von FDP und UKW zum Thema „Museum Kelkheim“ nimmt jetzt die Bürger-Initiative dazu Stellung. Überschrieben das Ganze: „Ein Trauerspiel für Kelkheim.“ Die Rede ist von Halbwahrheiten und Unwahrheiten in den Medien, mit denen FDP und UKW in der Kelkheimer Bevölkerung „Ängste schüren.“

Dazu Dr. Zellhofer (Bürgerinitiative): Sie unterstellen der Bürgerinitiative Kelkheim 2018, keine korrekten Berechnungen des Umbaus und Ausbaues des ehemaligen Pfarrzentrums St. Franziskus durchgeführt zu haben. Der Hessische Städtetag hat in seiner Stellungnahme vom 23.05.2018 zur Zulassung des Bürgerbegehrens den Kostendeckungsvorschlag als plausibel qualifiziert. Dagegen haben die Fraktionen der UKW und der FDP bis heute kein tragfähiges Konzept für die Alternative der Wohnbebauung in der Feldbergstraße 34, geschweige denn einen Kostendeckungsvorschlag vorgelegt. Wir erwarten etwas mehr Professionalität von diesen beiden Fraktionen.“

In der Vergangenheit der Stadt Kelkheim sei noch kein Projekt so gut kalkuliert worden – und dies mit einer geringen Kreditaufnahme – wie das Kulturzentrum Kelkheim mit Stadtmuseum.

Außerdem werde behauptet, dass noch keine Fördermittelzusagen vorhanden seien. Jeder Kommunalpolitiker weiß, dass Fördermittel erst nach entsprechendem Beschluss angefragt werden können. „Der negative Stadtverordnetenbeschluss vom 4. Juni 2018 lässt eine solche Anfrage nicht zu und aus diesem Grund muss der positive Ausgang des Bürgerentscheids am 28. Oktober 2018 abgewartet werden.“

Den höchsten Zuschuss könne die Stadt Kelkheim (Taunus) vom Main-Taunus-Kreis erwarten, da das Kulturzentrum Kelkheim mit Stadtmuseum mit der politischen Geschichte der Freiherrn von Gagern und dem Möbelhandwerk ein reichhaltiges Kulturgut besitze, welches weit über den Main-Taunus-Kreis hinaus Interesse findet.

„Durch die Freiherrn von Gagern sind die Demokratisierung und die Basis für die heutige Verfassung Deutschlands unter stark erschwerten Rahmenbedingungen eingeleitet worden und wir profitieren heute davon. Ein aktuelles Zeichen ist die Auseinandersetzung im Rahmen des abgeschlossenen Bürgerbegehrens und des anstehenden Bürgerentscheids.“ Und in der Presseerklärung weiter: „Die Bürgerinitiative Kelkheim 2018 verbürgt sich dafür, nach dem positiven Bürgerentscheid am 28.10.2018 durch ihrer Aktion „Bürgerbeteiligung“ durch Spenden und Zuwendungen Geldmittel einzuholen, um den kommunalen Haushalt zu entlasten. Die Arbeit wird für uns weitergehen, dies bringen wir in unserem neuen Flyer „Die 3 Wege zum Erfolg“ zum Ausdruck.“

Die Fraktionen der FDP und der UKW vermittelten vielmehr der Bevölkerung den Eindruck, durch die Finanzierung dieses Hauses gehe Geld für Kindergärten, Vereine, soziale Einrichtungen, Unterhaltung von Straßen, Gebäuden und Anlagen verloren.

Dies werde gegen besseres Wissen kommuniziert, denn jeder Politiker würde wissen, dass die Finanzen einer Stadt nicht wahllos wie aus einem „Suppentopf“ entnommen werden, sondern dass alle zu finanzierenden Bereiche in einem ausgewogenen Verhältnis stehen müssen.

Und jetzt wieder wörtlich: „Wenn man kaum etwas über Geschichte und Kultur unserer Stadt weiß oder wissen möchte, fällt es leicht zu diesem schon seit Langem konzipierten Projekt Nein zu sagen. Umso leichter ist es dann zu einem weiteren Restaurant auf dem Rettershof, das teurer werden könnte und hohe finanzielle Risiken für die Gutsverwaltung Rettershof GmbH bedeutet Ja zu sagen – und im Gegenzug zum Kulturzentrum Kelkheim mit Stadtmuseum Nein zu plädieren. Beim ersteren handelt es sich um ein unternehmerisches Einzelinteresse, bei letzterem um ein Allgemeininteresse zur Pflege von Geschichte, Kultur und Bildung.“

Es wird dann ein Plakat der FDP Hessen angeführt, um einen Widerspruch darzustellen, der krasser nicht sein könnte, da Museen – mit welchem Profil auch immer – ein Grundpfeiler unserer Bildungspolitik seien:

„Erst verkommt die Bildung. Dann ein ganzes Land.“

Die zeige deutlich, dass die Landes-FDP wesentlich weiter denke als die kommunale FDP Kelkheims.

„Aussagen wie ‚Geld spielt keine Rolle‘ sind von uns nie getroffen worden. Wir wollen kein ‚Luxusmuseum‘, sondern ein Kulturzentrum Kelkheim mit Stadtmuseum mit einer angemessenen Ausstellungsfläche.“



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