Trauer um Paulus Christmann

Innerhalb kurzer Zeit müssen wir wieder Kenntnis vom Tod eines Kelkheimers geben, dessen Einsatz für die Stadt und in diesem Fall für das Musikleben Kelkheims und darüber hinaus als überragend galt: Für viele überraschend ist Dr. Paulus Christmann (43) gestorben. Der aus Münster stammende Dirigent galt nach seinem Wirken in Kelkheim und Frankfurt sowie in Berlin inzwischen als einer der begabtesten Dirigenten Deutschlands.

Über Jahre war er Dirigent des Kirchenchors St. Dionysius Münster, dem er mit seiner intensiven Arbeit eine der Grundlagen für die Qualität der heutigen Konzerte verschaffte. Die von ihm geleiteten Aufführungen der Matthäus-Passion von Bach machten ihn weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt. Im Jahr 1996 erhielt er den Kulturpreis der Stadt Kelkheim. Im Jahr 2009 den Hessischen Verdienstorden.

Was dann kam, war eine lange Liste der Erfolge. So promovierte er in zwei Musikfächern, übernahm die künstlerische Leitung der Frankfurter Mendelssohn-Tage und gründete als leidenschaftlicher Verehrer der Werke Mendelssohn-Bartholdys die Frankfurter Mendelssohn-Gesellschaft.

Mit tiefer Trauer wird man auch im Polizeichor Frankfurt vom Tod des Dirigenten erfahren, der diesen Chor von 1998 bis 2008 leitete, nachdem er lange Jahre Vizedirigent des Chors war.

Er leitete über zehn Jahre den Hessischen Polizeichor, wurde 2005 zum Chordirektor der Frankfurter Singakademie und 2006 zum Chefdirigenten und Künstlerischen Leiter der Deutschen Philharmoniker in Berlin ernannt.

Sein Ruf war inzwischen so gewachsen, dass er trotz seiner jungen Jahre als Stardirigent bezeichnet wurde.

Neben seiner Dirigententätigkeit arbeitete er auch als renommierter Musikwissenschaftler

Und darüber hinaus hatte er sich in früheren Jahren auch einen Namen als Sänger, als Bassist gemacht, der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. Konzertreisen führten ihn in viele Länder der alten und der neuen Welt.



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