Über sechszig „Schwalbenwohnungen“

„Zuweilen geht es bei uns zu wie im Hitchcock-Film die Vögel“ freut sich Angelika Lerch in Ruppertshain (Am Alten Rathaus), wenn die Sprache auf ihre Schwalben kommt, denen sich besonders großzügig die Möglichkeit bot, Nachwuchs aufzuziehen. An beiden Seiten ihres Hauses mit dem Ruppscher Obst- und Gemüsemarkt gibt es nicht weniger 68 Brutplätze für Schwalben. Und schon in diesem Jahr sind einige der neuen Nest besetzt, wird hier Schwalben-Nachwuchs aufgezogen. Kein Wunder, dass es ums Haus der Lerchs wie bei Hitchcocks Vögeln zugeht. Die Mehlschwalben kreisen zwitschernd ums Haus und sagen so – man könnte es so formulieren – Dankeschön für die Hilfsbereitschaft der Menschen. Schwalbennester hat es immer am Haus gegeben. Wie auch an anderen Häusern blieb das nicht ohne Spuren. Doch bei den Lerchs jagte man die Schwalben nicht davon, indem man die Hauswände mit einer glatten Oberfläche versah, auf der keine Schwalbennester haften – im Gegenteil, als das Haus erneuert wurde, ließ sie von einem Schreiner auf beiden Hausseiten lange Bretter anbringen. Auf denen wird die Hinterlassenschaft der gefiederten Gäste aufgefangen. Gleichzeitig wurden unter dem Dachvorsprung die über sechzig Brutplätze angebracht.

Für Angelika Lerch ging damit ein Traum in Erfüllung. für den sie immerhin 500 Euro aufwenden musste. Schwalbennester hat es schon immer an ihrem Haus gegeben, aber im Gegensatz zu vielen anderen Hausbesitzern sorgte sie bei Erneuerungsarbeiten dafür, dass den Vögeln die Nistmöglichkdeiten erhalten blieben, indem sie für Ersatz sorgte. Übrigens sind noch immer drei der alten Plätze belegt, und Angelika Lerch nimmt auch in Kauf, dass die gefiederten Gäste an der Hauswand Spure hinterlassen. „Überall wird darüber gesprochen, dass Schwalben auf der roten Liste sehen, da kann man doch etwas dagegen tun“.

Kultur/Soziales

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