Kündiger im Krankenhaus...

Das Rathaus ist dicht, Teffen mit Mitarbeitern nur nach Anmeldung.

...so lautete am vergangenen Donnerstag die Meldung in der Online-Ausgabe der Kelkheimer Zeitung. Bis auf die Tatsache, dass es dem Bürgermeister besser geht, hat sich auch bis heute am Montag Morgen nichts daran geändert. Gerüchte oder Meldungen, dass Kündiger wieder zu Hause ist, erwiesen sich als falsch. Heute Morgen sagte er am Telefon: „Mir geht es deutlich besser, aber noch nicht gut“. Seine krächzende Stimme, die sonst im gesunden Zustand auch in großen Sälen bis in den letzten Winkel zu hören ist, unterstrich das. 

Er griff auch von sich aus den Hergang seiner Infektion auf. Angesteckt habe er sich mit ziemlicher  Sicherheit bei der Geburtstagsfeier eines Freundes. Sein Unwohlsein habe er auf verdorbenes Essen geschoben, er habe sich zunächst nichts dabei gedacht. „Das bisschen Unwohl sein stecke ich weg“, habe er sich gedacht, zumal jetzt gerade in der Zeit des Corona-Problems viel zu tun gewesen sei. Ein Lehrstück in gewisser Weise, wie man es nicht machen sollte. Kurzum: Er habe die Symptome viel zu lange unterdrückt. 

Am Samstag sei er noch auf dem Markt gewesen, habe aber niemandem die Hand geschüttelt,  oder gar umarmt, aber abends kamen dann mehrere Termine.

Ihm gehe es darum, nichts zu vertuschen, die ganze Angelegenheit transparent zu behandeln.

Dazu gehöre auch, dass Kontaktpersonen, die inzwischen ermittelt werden konnten, ebenfalls in ihrer Bewegungsfreiheit beschnitten sind. Mehr noch: Enge Mitarbeiter können noch nicht einmal ihre Wohnung verlassen: Quarantäne. Dazu zählen unter Umständen auch Mitglieder des Magistrats. Viele müssten von zu Hause aus arbeiten, was den normalen Dienst der ohnehin mit reichlich Arbeit belasteten Mitarbeiter erschwere. Aus seiner Sicht vom Krankenhausbett funktioniere das dankenswerter Weise sehr gut. 

Die Frage, wie er sich denn im Krankenhaus beschäftige, wurde von ihm so beantwortet: „Ich bin viel zu schlapp, um mich mit Dingen außer Themen per Online zu beschäftigen.“ Er sei sich vollkommen darüber klar, dass es noch keine Medizin gegen die Krankheit gebe. Wie es scheint, fasst er sich in Geduld. Die Behandlung im Krankenhaus sei optimal.

Dieses Interview in der Online-Ausgabe der „Kelkheimer Zeitung“ zu bringen, bezeichnete er als ausgezeichnete Idee. Sicherlich auch nicht zuletzt als persönliches warnendes Beispiel, Corona nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. 

Bilder: Der Bürgermeister nun längere Zeit ohne Ball? Das Rathaus ist dicht, Teffen mit Mitarbeitern nur nach Anmeldung.

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