1. Stadtrat Dirk Hofmann hat seine Amtgeschäfte aufgenommen

Noch liegt nicht soviel Arbeit auf dem Schreibtisch des 1. Stadtrats Dirk Hofmann. Das wird sich schnell ändern. Der CDU-Politiker übernimmt fünf Ämter und muss sich in einige Themen erst einarbeiten. Fotos: Judith Ulbricht

Noch sieht es etwas kahl aus in Dirk Hofmanns neuem Büro im 1. Stock des Kelkheimer Rathauses. Was er für ein Bild an die seinem Schreibtisch gegenüberliegende Wand macht, weiß er noch nicht. „Es muss was sein, was man sich jeden Tag angucken kann“, so Hofmann. Von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Rathauses ist der 1. Stadtrat auf jeden Fall schon mal freundlich und gebührend aufgenommen worden. Blumen auf dem Tisch und ein „Starterset“ bestehend aus Schreibblock, Bleistift und Kugelschreiber begrüßen den 49-Jährigen augenzwinkernd. Und ganz wichtig: Dirk Hofmann bekam den Schlüssel, um ins Rathaus zu gelangen.

Auf den Kelkheimer kommt viel Arbeit zu. Nach internsiver Absprache mit Bürgermeister Albrecht Kündiger erhält der 1. Stadtrat als Dezernent die Ämter Finanzen, Personal und Organisation, die Stadtwerke, das Kulturreferat und die Straßenreinigung. Ob dann überhaupt noch Arbeit für den Bürgermeister übrig bleibe, wurde Kündiger auf einem Pressetermin witzelnd gefragt. Da müsse man sich keine Sorgen machen, versicherte der Rathauschef.

Doch zurück zum 1. Stadtrat. An seinem ersten Arbeitstag stand neben einer Runde durchs Rathaus und dem Kennenlernen der Mitarbeiter auch der oben erwähnte Pressetermin an. Die beiden führenden Köpfe im Rathaus, gaben sich gelassen und abgeklärt. Man habe die Aufgabenverteilung untereinander abgestimmt und setze auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, betonten beide.Albrecht Kündiger gab zu, dass es ihm am schwersten gefallen war, das Amt des Kämmerers an Dirk Hofmann abzutreten, „aber manchmal ist man klug beraten, wenn man Wünschen entspricht.“ Traditionell erhält der 1. Stadtrat im Rathaus das Amt des Kämmerers, das war schon bei Hofmanns Vorgängern so. Kündiger betonte, dass ihm die Finanzen immer Spaß bereitet hätten und der ausgeglichene Haushalt gibt ihm Recht. Generell falle es ihm aber eh schwer, was abzugeben, gesteht Kündiger schmunzelnd.

Dafür hat Dirk Hofmann dann doch einige Ämter bekommen. „Der Bürgermeister ist meinen Wünschen nachgekommen und hat noch was drauf gelegt“, frotzelt der 1. Stadtrat.

Einen „Zusammen-Zuck-Moment“ hatte er bei dem Wort Digitalisierung, die gerade im Amt für Personal und Organisation vorangetrieben wird, bekennt er. So richtig damit in Berührung gekommen war der 49-Jährige erst während des Bürgermeister-Wahlkampfes in diesem Jahr. Die Pandemie zwang Hofmann und Kündiger im Februar und März, neue Wege zu gehen. Seine Frau hätte ihm ab und an mal einen Schupps gegeben und gemahnt, dass er den Anschluss verliere, gesteht Hofmann. „Ich bin zum Glück in einem Alter, in dem man noch was dazulernen kann“, so der Stadtrat.

Auch wenn es früher zwischen Dirk Hofmann und Albrecht Kündiger bei Debatten im Stadtparlament öfter mal „gerumst“ hat, so betonen beide, dass das persönliche Verhältnis zwischen ihnen schon immer gestimmt habe. Auch bei der zukünftigen Zusammenarbeit wollen die beiden ersten Männer im Rathaus ihre parteipolitischen Ausrichtungen außen vor lassen und das Beste für „ihre“ Stadt Kelklheim draus machen. Magistratsvorlagen werden gemeinsam eingebracht und sie versprechen ein Höchstmaß an gegenseitiger Information. „Denn als Stellvertreter des Bürgermeisters sollte der 1. Stadtrat über alles und jeden informiert sein“, so Kündiger.

Dirk Hofmann, auf jeden Fall, freut sich auf seine zukünftige Arbeit. „Auf der anderen Seite sieht es nochmal ganz anders aus als im Stadtparlament“, so seine Erkenntnis nach den Gesprächen mit dem BM und dem ersten Tag im Rathaus.

Seine erste Aufgabe? „Auf meinem Schreibtisch liegt eine Postmappe, da werde ich jetzt mal reinschauen“, spricht der Stadtrat und verschwindet in seinem Büro.

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