Alle merkten es: Der Wonnemonat Mai wenig wonnig, aber zu kühl und zu nass Oliver Mollière notierte das Wetter im Mai

Fast zwei Jahre lang gab es hier ohne Unterbrechung eine Serie von zum Teil deutlich zu warmen Monaten. Im April wurde diese Serie durch einen Monats-Negativ-Rekord (für meine seit 2007 messende Station) abrupt beendet. Und auch der Mai ließ sich nicht lumpen und setzte sogar noch einen weiteren Negativ-Rekord darauf. Mit durchschnittlich 10,9° Celsius war er um -1,7° C zu kalt im Vergleich zu 1961-1990 und sogar um satte -2,9° C im Vergleich zu den Jahren 1991-2020.

Selbst für die seit 1986 in der Nachbarschaft betriebene Messstation Wiesbaden-Auringen des Deutschen Wetterdienstes war es ein neuer Allzeit-Rekord für einen Monat Mai. Am Flughafen Frankfurt wurde 1983 zum letzten Mal ein kälterer „Wonnemonat“ verzeichnet.

Zwei so extrem unterkühlte Monate in Folge sind schon sehr selten (besonders heutzutage) und wurden unter anderem durch einen extrem südlich verlaufenden Jetstream ermöglicht, so dass nachhaltig immer wieder kühle Luftmassen zu uns geschaufelt werden konnten.

Wirklich kuschelig warm war es eigentlich nur am Muttertag (9. Mai) mit 27,0° C, zugleich auch der einzige Sommertag  (> 25° C). Der kälteste Morgen war der am Tag zuvor mit 0,8° C. Es war aber nicht nur kalt, sondern auch ziemlich nass. Die 82 Liter auf den Quadratmeter bedeuten ein Überschuss von 21 l/m² zum langjährigen Mittel.

Es fielen an elf Tagen mindestens zwei l/m² Regen, und an einem einzigen davon sogar 21 l/m² (am 26.). „Rain in May“, dieser wirklich nette Song von Max Werner aus 1981, hätte durchaus eine größere Resonanz in den Playlists der Radiostationen verdient gehabt.

Das Defizit an Sonnenschein hielt sich aber dank eines kräftigen Endspurts in den letzten drei Tagen des Monats noch in Grenzen. Mit 185 Sonnenstunden wurde das „Soll“ nur um etwa zehn Prozent unterschritten.

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