Das Aprilwetter von Oliver Mollière Anfangs noch winterlich

Ende April ließ dann die Sonne die Blüten an den Obstbäumen sprießen. Foto: J. Ulbricht

Der April des letzten Jahres ist Vielen bestimmt noch in Erinnerung, war dieser doch bei uns der kälteste seit 35 Jahren. Auch diesmal schien es ähnlich zu verlaufen, denn es war hier anfangs ziemlich unterkühlt und fast noch spätwinterlich. Am 2. April gab es sogar noch einmal 3 cm Schnee. Einen Tag später wurde der Tiefstwert mit -2,6 °C gemessen, insgesamt gab es 5 Frosttage. Die Tageshöchstwerte der ersten beiden Tage betrugen in Fischbach mickrige +3,2 °C bzw. +3,0 °C. Nur am 5. April 2013 war es mit 2,7 °C diesbezüglich noch kälter an meiner Station. Am Frankfurter Flughafen schaffte es der 1. April 2022 mit 3,7 °C sogar in die Top Ten (Platz 7) der niedrigsten April-Tageshöchstwerte seit Beginn der Wetteraufzeichnung im Jahre 1949. „Spitzenreiter“ sind hier der 2. April 1984 und 11. April 1986 mit jeweils 2,6 °C.

Zu Beginn der 2. Dekade passte sich das Wetter allerdings der fortgeschrittenen Jahreszeit an und es wurde deutlich milder. Die Höchsttemperatur des Monats betrug 22,1 °C (am 13.), der Monatsdurchschnitt letztendlich 9,0 °C (Vorjahr 7,1 °C). Ob der Monat zu warm oder zu kalt ausfiel, kann man so oder so sehen. Würde man als Vergleich die bei uns lange Zeit gültige Referenzperiode 1961-1990 nehmen, wäre es um + 0,7 °C zu mild gewesen. Vergleicht man mit den Jahren 1991-2020, wäre der Monat um -1,0 °C zu kalt ausgefallen.

Vom Niederschlag her hatte der Monat mit 56 l/m² einen Überschuss von 5 l/m² zu bieten (verglichen mit dem langjährigen Mittelwert). Interessant ist, dass sich das Gros der Niederschläge auf eigentlich nur vier Tage verteilte, und das jeweils im Doppelpack. Am 7. und 8. fielen 10 l/m² bzw. 12 l/m², am 25. und 26. fielen 11 l/m² bzw. 16 l/m². Dazwischen war es sehr trocken.

Alles „normal“ beim Sonnenschein. Mit knapp 186 Stunden Sonne wurde der Erwartungswert fast exakt getroffen.



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