Atzelbergturm: Starker Beifall, viel Vorschläge und kaum Kritik

„Klar, dass wir nicht den Geschmack aller Menschen treffen“, meinte Bürgermeister Albrecht Kündiger, als er die Veranstaltung zur Bürgerinformation in Eppenhain eröffnete. Und es gab auch nur eine Kritik. Und Till Voigtländer vom Architekturbüro Schreiber, wo das Konzept für den neuen Turm entwickelt wurde, übernahm die Erläuterung und beantwortete eine Fülle von Fragen. Bis zur Plattform in 27 Meter Höhe werden es 190 Stufen, kein Turm für große Veranstaltungen, aber gut für kleine Gruppen von 15 bis 20 Personen. Er wird, sofern er gebaut wird, genau so hoch wie der alte, abgefackelte, denn die Bäume würden wohl nicht höher werden.

Wackelt der Turm bei Sturm? Ja, man werde das schon spüren. Der Wind werde wohl kräftig pfeifen, der Turm ist nach allen Seiten hin offen.

Die Sicherheit? Ja, die wird durch ein umlaufendes Netz gesichert, auch mit kräftigem Schneidgerät nicht zu zerschneiden. Vandalismus: Kaum zu erwarten, eine Eisenkonstruktion.

Kritik: Die Treppenstufen seien zu schmal.

Zu enge Stufen? Was ist, wenn sich Menschen begegnen, zumal die Menschheit immer rücksichtsloser werde. Dies als Vorschlag für breitere Stufen und Möglichkeit aufgegriffen, auch an der Außenseite der Röhre einen Handlauf anzubringen, damit man sich besser begegnen kann. Absolute Sicherheit kann man nirgends bieten, aber die Feuerwehr sagt: Wir können auch im oberen Bereich bergen. Die Kosten: 300.00 Euro sind durch die Versicherung gedeckt, den Rest von eingeplanten 600.000 Euro muss die Stadt aufbringen. Wenn die Eisenpreise weiter kräftig steigen, wenn die allgemeinen Baukosten teurer werden, können es noch ein paar Euro mehr werden.

Der Name? Scherlich nicht der Spitzname Atzelbergrakete. Eher wohl wieder Atzelbergturm oder Anlehnung an die Vorgänger: Luisenturm.

Bei allem hat das Parlament das letzte Wort. Sehr kräftiger Beifall zum Abschluss im vollbesezten Saal

Der Feuerwehr-Standort

Diese Fragen wurden vom Leiter des Bauamtes, Dr. Patrick Büttner, beantwortet, nach dem die Feuerwehr klarmachte, weshalb ein neues Gebäude dringend notwendig ist. Der Standort sei sehr schwierig, aufgrund der Topographie Eppenhains, zu finden gewesen. Er wurde jetzt zwischen der Schule und Bushaltestelle festgelegt, mit dem Blick auf den Denkmalschutz. Ein Gefahrenpunkt, so ein Einwurf: Was ist, wenn die Wehr in voller Fahrt auf die Straße einbiegt? Sehr schlechte Sicht auf die Fahrbahn in Richtung Ruppertshain, wurde kritisiert. Hier gebe aber durchaus technische Möglichkeiten, um diesen Gefahren zu begegnen. Wie zum Beispiel eine Ampelanlage, die bei der Ausfahrt der Einsatzfahrzeuge automatish auf Rot schaltet. Nach den bisherigen Planungen wird das Gebäude etwa acht Meter hoch, um auch die inzwischen viel größeren und höheren Feuerwehrfahrzeuge unterzubrigen. Allein deshalb wurde das jetzige Feuerwehrhaus den Ansprüchen nicht sehr gerecht, abgesehen von den Problemen, wie die fehlenden Möglicheiten, sich nach Einsätzen zu waschen, die mangelhaften Möglichkeiten, dass die Garderoben für die Feuerwehrfrauen von denen der Männer getrennt sein müssen. Und abgesehen davon ist das jetzige Gebäude ohnehin baufällig. Ob es einen Schlauchturm gebe. Nein, die Schläuche werden nach den Einsätzen in der Feuerwehrstation Mitte gereinigt und getrocknet.

Mehrzweckhalle

Hier sei man mit den sanitären Anlagen ein gutes Stück weitergekommen, so Kündiger.

Kindergarten

Er werde, um eine Ganztagsbetreuung zu ermöglichen, umgebaut. Wie Dr. Patrick Büttner berichtete, solle auf relativ engem Raum trotzdem mehr Platz geschaffen werden. Angebote werden eingeholt.

Altes Rathaus

Die Mittel für die neuen sanitären Anlagen seien im Haushaltsplan eingestellt, so Kündiger.

Kirchenmauer

Das Bistum Limburg habe, so der Bürgermeister, 270.000 bis 300.00 Euro für die Erneuerung der Stützmauer eingeplant. Damit werde eine Gefahrenstelle beseitigt, vom Aussehen der Mauer im jetzigen Zustand ganz zu schweigen.

Sonstiges

Mitfahrgelegenheit für ältere Leute, um in Fischbach oder Kelkheim einkaufen zu können. „Ich bin dankbar für realistische Ideen“, so Kündiger. Es gebe verschiedene Modelle. Er versprach, „dranzubleiben“.

Zum Thema Wasserversorgung im Sommer zeigte er sich optimistisch, auch damit auf die Neigung vieler Rasenbesitzer anzuspielen, im Sommer den Rasen zu sprengen. „Wenn die Leute einigermaßen vernünftig sind, ist genug Wasser vorhanden“. Allerdings zitierte er die Forstbehörden, die davon gesprochen haben, dass der Wald fünf Monate Dauerregen brauche, um sich zu regenerieren.

Wenn der Hahn kräht

Daraus könnte sich auch eine Posse wie an deren Orten ergeben, wo sich Nachbarn über solch krähendes Federvieh nebenan aufregen. Zwischenruf: „Ohne Hahn keine Hühnereier“. Davon sei ihm bisher nichts bekannt, sagte Kündiger.

Natürlich wie überall die Beschwerden über zugeparkte Straßen, weil die Garagen nicht benutzt werden oder die Sauberkeit im Ort. Kündiger erinnerte an die Reinigungssatzung für Bürgersteige.

Verwahrloste Grundstücke?

Mit denen könne der Eigentümer machen, was er wolle, so lange keine Gefahr besteht. Auch wenn das den Nachbarn nicht unbedingt gefällt.



X