Der Blick auf die Straße: „Der will nur spiele“

Wieder eine ganz andere Form der künstlerischen Arbeiten in der Druckerei Blei & Guba: „Cartoons frankforderisch“. Sie stammen von dem Karikaturisten Peter H. Schäfer, einem echten „Höchster-Frankurter“. Dazu Adolf Guba, Kollege des Künstlers aus gemeinsamen Druckereizeiten: „Wir kennen uns seit langem und fast genau so lange hat es gedauert, bis er nun bei uns in der Max-Planck-Straße ausstellt.“ Um so mehr machen die Karikaturen Spaß, die offensichtlich mit dem Blick in die persönliche Nachbarschaft entstanden. Denn wem wurde noch nicht versichert, dass der Hund nur spielen will...

Und so wie er die Menschen darstellt, so stellte sich Peter H. Schäfer unter dem Titel „Mein schönes Leben“ in der Vita dar: Jahrgang 1939. Liebe Eltern, aber schwieriges Kind. Alle Kinderkrankheiten, sehr frühe grafische Arbeiten: Pferde, Elefanten, Opa. Dann: Größte Zufriedenheit des Lehrkörpers des Leibniz-Gymasiums beim zwei Jahre zu frühen Abgang. (Frage der Redaktion aus eigener Erfahrung. Warum wohl?). Ein dummes Soldatenjahr. Bewunderung meines mathematischen Talents bei einer Vorprüfung (!) für eine Schriftsetzerlehre.
Unterschiedliche
Auffassung mit der Geschäftsleitung und Gesellen der Druckerei Woeller über die Aufgaben eines Setzers. Eine äußerst abwechslungsreiche Lehrzeit …

Grafische Fachschule bis zum Meister und Betriebsleiter. (Im Beruf haben sich Adolf Guba und der Künstler schon kennengelernt.)

Dann: Zeichnen, zeichnen. Arbeiten in kleinen Agenturen, dann durch Zufall der Eingang in die Werbeabteilung von Hoechst. Und so wurden aus zunächst vier Wochen 22 Jahre. Eine gute Zeit und viel Erfolg. Plakate Hoechst Marthon, Cartoon-Kalender, Cartoon „Laufen“.

Nach Hoechst dann Engagements im Stadtteil Höchst, die kleine Zeitung „Alt-Höchst“ und die Gestaltung des Schlossfestheftes seit über vierzig Jahren. Prospekte, Bücher für das Porzellanmuseum, die Justinuskirche, den Höchster Orgelsommer und vieles, vieles mehr.

Ein schönes Leben, aus dem es viel zu erzählen gibt, wie auch das, was er mit Karikaturen erzählt, deren Themen er am Rande in Höchst aufgelesen hat.

Die Ausstellung mit den meist fröhlichen Karikaturen auch mit ernstem Hintergrund ist bis zum 31. März nach der Vernissage am 31. Januar (Freitag) in der Max-Planck-Straaße 18 in den Öffnungszeiten der Druckerei montags bis freitags von 8.30 bis 13 Uhr und nach Vereinbarung (06195-981010) geöffnet.



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