Kelkheim (kez) – Die Handballer der TSG Münster werden nach der Niederlage gegen den Aufstiegskonkurrenten Wiesbaden weiter den Druck auf den Tabellenführer aufrecht erhalten. Nachdem im letzten Heimspiel mit der HSG Lumdatal ein weiterer Aufstiegskandidat geschlagen wurde, war die Mannschaft am vergangenen Samstag zu Gast bei der HSG Hochheim/Wicker. Das Hinspiel gegen den Aufsteiger aus der Bezirksoberliga ging in eigener Halle mit 24:25 ganz knapp verloren. Und auch diesmal sollte es ein echter Krimi werden, der mit einem 30:27-Sieg der Münsterer zu Ende ging.
Während die TSG mit Felix Ikenmeyer auf der vorgezogenen Abwehrposition den gegnerischen Rückraum frühzeitig unter Druck setzen sollte, wurde von der Heimmannschaft gezielt Münsters Rechtshalber Bastian Schwarz aus dem Spiel genommen. Die sich durch diese offene Deckung bietenden Räume nutzte die junge und temporeiche Offensivreihe rund um Mittelmann Mario Gonzalez Borja geschickt aus.
Als sich der gerade für die Abwehr so wichtige Felix Ikenmeyer früh an der Hand verletzte, kam es zum ersten Bruch im Münsterer Spiel. Trotz eigener Unterzahl konnte die HSG sich kurzzeitig mit zwei Toren auf 8:6 absetzen. Die Achse Weber-Frieman-Schwarz riss das Offensiv-Spiel an sich und egalisierte den Rückstand innerhalb weniger Minuten. Am Ende konnte Dominik Winzer Manso den Schlusspunkt einer unterhaltsamen ersten Hälfte setzen und die TSG doch noch mit 15:14 in Führung bringen.
In der zweiten Hälfte einer Begegnung, die zunehmend hitziger wurde, schienen die beiden Unparteiischen nach und nach den Zugriff und das Gefühl für die entscheidenden Situationen zu verlieren. Überzogene Theatralik und unnötige Provokationen sorgten für die nötigen Aufreger und die Überforderung der Offiziellen zu mehr als fragwürdigen Zeitstrafen.
Einer, der in dieser emotionsgeladenen Situation einen kühlen Kopf behielt, war ein junger Spanier. Obwohl gleich mehrfach gegen ihn zu Unrecht Schrittfehler gepfiffen wurden, blieb Mario Gonzalez Borja unbekümmert und suchte weiterhin die Situationen für sein berüchtigtes 1-gegen-1. Am Ende sollte der Spielmacher mit sieben Toren als der beste Torschütze das Spiel beenden und auch den entscheidenden Impuls für den letzten Endes verdienten 30:27-Sieg der TSG geben. Zu Recht schob Kapitän Schwarz ihn nach dem Spiel nach vorne und gönnte ihm den ganz persönlichen Applaus der mitgereisten Münsterer Fans.
Die TSG Münster erfüllt damit ihre Aufgabe im „Fernduell mit der HSG VfR/Eintracht Wiesbaden“, die allerdings auch ihr Spiel gegen die TG Kastel gewann. Es bleibt also weiter spannend im Kampf um den Aufstieg.
Nächster Gegner der TSG ist die Reserve des Bundesligisten aus Wetzlar, die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen III am Samstag, 25. März, um 19 Uhr in der Eichendorffhalle.