Gefährliche Stadtmitte?

von Jennifer Köhler (G6), Rania Ludwig (G7) und Nike Schrenker (G7)

Wer schonmal in der Stadtmitte war, hat sich bestimmt häufiger gefragt, wer an dem roten Fußgängerüberweg zwischen der „alten-neuen“ Stadtmitte in der Frankenallee am Kommodenbrunnen, die in den 1980er Jahren entstand, und der neuen Stadtmitte, die 2009 fertiggestellt wurde, überhaupt Vorrang hat: Fußgänger oder Autofahrer? Dass die Situation unklar ist, zeigt der folgende Vorfall: Im Jahr 2015 gab es dort einen Streit. Beteiligt waren ein PKW-Fahrer und ein Fußgänger. Der Fußgänger beleidigte den PKW-Fahrer, da dieser ihn nicht die Straße überqueren ließ. Der PKW-Fahrer stieg daraufhin aus und schlug den Fußgänger zu Boden. Im Anschluss flüchtete der Täter. Es ist nicht der erste Konflikt dort.

Zu diesem Thema haben wir Bürgermeister Albrecht Kündiger zur Rede gestellt. Er erklärte daraufhin, dass der rote Fußgängerüberweg für die Verbindung zwischen der alten und neuen Stadtmitte da ist. Doch eins ist klar: Nur weil der rote Überweg vorhanden ist, heißt dies noch lange nicht, dass die Autofahrer die Pflicht haben, für die Fußgänger stehen zu bleiben. Das sieht die Straßenverkehrsordnung nicht vor. Dafür müsste dort nämlich ein richtiger Zebrastreifen sein. Dieser wäre hier 15 Meter breit. Kündiger berichtet, dass es an Zebrastreifen aber statistisch mehr Unfälle als an anderen Stellen gibt.

Daher wurde der Asphalt an dieser Stelle extra rot markiert, weil die Farbe Rot „Vorsicht, langsam!“ signalisiert und somit die Autofahrer vorsichtiger als an anderen Stellen fahren. Ein Nachteil sei aber, dass der rote Asphalt nicht nur aufgemalt ist, sondern extra zusammengemischt wurde, was sehr teuer ist, wenn Stellen ausgebessert werden müssen. Kündiger findet die Lösung „ausgesprochen gut“ und „insgesamt gelungen“. In der Bevölkerung habe dieser eine „hohe Akzeptanz“. Autofahrer nehmen Rücksicht und bremsen ab. Wenn Autofahrer aber nicht halten, sind manche Fußgänger empört. Dabei gäbe es sogar eine andere Möglichkeit, auf die andere Seite zu kommen, nämlich eine Unterführung, die für viel Geld gebaut wurde, aber nicht genutzt wird, weshalb Kündiger von einer „toten Ecke“ spricht. Die Idee, die Unterführung zuzumachen, wurde aber verworfen.



X