Hornaus Bücherschrank (noch) in Ketten

Einen Tag, nachdem der der in der Silvesternacht on Jugendlichen gesprengte Bücherschrank der Bürger für Hornau von Mitarbeitern des Bauhofes abtransportiert worden war, stand der neue Bücherschrank schon wieder an Ort und Stelle auf dem alten Sockel. In der gelben Farbe der Post und mit einer dicken Kette verschlossen.

Denn gleich nach dem ersten Schock begannen die „Bürger für Hornau“ nach einem Ersatz zu suchen. Doch so leicht war das nicht. Alte Telefonzellen sind nicht mehr häufig auf dem Markt zu finden. Durch Hinweise wurde der Vorstand im Internet fündig. In 100 Kilometer Entfernung stand eine intakte gelbe Telefonzelle zum Verkauf. Und nach einer Besichtigung wurde man handelseinig.

Der Transport nach Kelkheim wurde mit bürgermeisterlicher Hilfe und der Unterstützung des Leiters des Städtischen Betriebshofes unbürokratisch organisiert. Auf dem Gelände des Betriebshofes wurde dann die ehemalige Telefonzelle gesäubert.

Wie gesagt, eine große Kette macht deutlich, dass es hier noch keine Eröffnung gegeben hat. Und die noch gelbe Telefonzelle wird ab dem 8. März vom Hornauer Künstler Joachim (nicht Martin) Menke von außen gestaltet, wie er das auch schon beim ersten öffentlichen Bücherschrank in Hornau tat.

Den Innenausbau übernimmt wieder Schreinermeister Manfred Swoboda. Glücklicherweise konnte der Vorstand einige Bücherregalböden retten. Diese sollen nun angepasst oder eventuell durch neue ergänzt werden.

Betreut wird der Bücherschrank dann wieder von Bücherschrankpaten, die im vierzehntägigen Wechsel den Dienst am Bücherschrank übernehmen. Dazu gehört das Sauberhalten und Sortieren der Bücher.

So wird es also wieder die Möglichkeit geben, dass gut erhaltene Bücher ihre Leser finden und nicht in der Papiertonne landen. Wenn die Arbeiten beendet sind, soll der Bücherschrank so schnell wie möglich in Betrieb genommen werden.

Und BfH-Vorstand Michael Jung: „Wir freuen uns, dass die Erfolgsgeschichte des „Offenen Bücherschranks“ damit fortgesetzt werden kann“. Er ist auch darüber klar, dass diese Aktion Geld kostet, alles in allem bis zu 3.000 Euro. „Denn wenn wir eine Rechnung vom Bauhof bekommen, werden wir die selbstverständlich begleichen“. Die Farbe für den neuen Anstrich wird auch noch einige Euro kosten; und so kommt denn eins zum anderen.“Deshalb: Nachdem schon ein Kelkheimer von sich aus mit einer Spende überraschte, sind die Bürger für Hornau sicherlich auch nicht böse, wenn weitere folgen. „Am liebsten jedoch“, so Michel Jung, „ist uns immer eine Mitgliedschaft für 24 Euro im Jahr“. Zwar habe es in den letzen Monaten außer der Telefonzelle wegen der Pandemie kaum Ausgaben, gegeben, aber die Pflege der Gagern- gräber und die Fuchshöhle sind vordringliche Aufgaben, die auf der Liste stehen.



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