Die Ideen der CDU-Fraktion zu Feuerwehrhaus und Gagernspange

In der letzten Stadtverordneten-Sitzung klang es bereits deutlich an. Die CDU-Fraktion macht sich Gedanken zum neuen Feuerwehrhaus, in dem die Wehren Mitte, Hornau und Fischbach einen neuen Standort erhalten sollen. Und natürlich gleichzeitig um die Situation des Baugeländes Hornau West. Beides zusammen mit der Planung einer Gagernspange, um die Fischbacher Straße mit dem Gagernring zu verbinden. Dies vor dem Hintergrund des Grundsatzbeschlusses vom 13. Dezember 2016 der Stadtverordneten für die genannten Wehren einen neuen Standort zu finden. Die CDU-Fraktion mit Dirk Hofmann und Fabian Beine: „Seitdem ist nicht viel passiert.“ Stattdessen bildete sich eine Bürgerinitiative in Hornau, die Front gegen diese Planungen macht, vor allem fürchtet man, dass der Verkehr im Gagernring durch den Zufluss der vielen Autos von der Fischbacher Straße her in unerträglichem Maße zunimmt. Dazu kamen eine Reihe von Gerüchten, die mit dem neuen Vorstoß der CDU widerlegt werden sollen.

Die CDU, auf die Monate ohne Aktionen anspielend, auch wissend, dass die Fraktion der UKW nicht immer einer Meinung ist und in ihren Reihen auch Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr hat: „Offensichtlich kann der Bürgermeister nichts tun, was seine Fraktions-Vorsitzende auf die Plame bringen wird.“ Und weiter: „Die Feuerwehren und die Bevölkerung braucht Klarheit, zumal für eine Erschließung dieser Gebiete Hornau West und Hühnerberg zahlreiche planungsrechtliche und planungstechnische Voraussetzungen zu schaffen sind.“

Bei der Festlegung des Standortes sollen folgende Punkte berücksichtigt werden: Einsatztaktische Überlegungen wie die durch den Gesetzgeber vorgegebenen Hilfsfristen, die Erreichbarkeit, verkehrstechnische und naturschutzrechtliche Belange, städteplanerische Gesichtspunkte und schließlich den finanzielle Rahmen, in den nicht zuletzt auch das fragliche Grundstücke fällt. Dies alles sei mit den Wehren und Stadtverordneten im August in einem Workshop besprochen worden, um auch innerhalb der Fraktionen für einen Kompromiss und eine Mehrheit unter den Stadtverordneten zu sorgen. Reaktion bisher: Null.

Deshalb habe man sich hingesetzt und haben eine Skizze entworfen, wie das Problem gelöst werden könnte. Wohl wissend, dass mit einer Entlastung des Bahnübergangs Mitte über eine Gagernspange der Verkehr auf der Kelkheimer Straße belastet wird, dass dieses Problem aber durchaus mit Hilfe einer Fischbachspange von der L 13016 (Fischbach-Ruppertshain) zur B 519 aus der Welt geschafft werden könnte. Die Skizze ersetzte auf gar keinen Fall ein Planungsbüro für genaue Planungen, aber es gehe darum, das damit ein Anstoß geschaffen werden könne.

Betont wird von der CDU-Fraktion, dass durch die Planungen kein Baum gefällt werden müsste, das fragliche Land frei von Bewaldung ist. Mit der Farbe Rot ist der mögliche Feuerwehr-Standort eingezeichnet, etwa 10.000 Quadratmeter, durch die Stadtverwaltung zu prüfen. Die Farbe Blau gilt dem Wohnungsbau, der aber nicht ein notwendiges Maß überschreiten sollte – die Rede ist von 100 Wohnungen, nicht 800. Denn auch hier sind notwendige Infrastrukturen notwendig, wie ein Kindergarten. Vor allem aber sollten preisgünstige und bezahlbare Wohnungen für Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren frei gehalten werden. Die Warnung: Zwei Mitglieder der Kelkheimer Wehren hätten die Stadt verlassen, weil sie die Wohnungen nicht bezahlen konnten. Im Hinblick darauf, dass die Wehren nicht um eine Mitgliedschaft angebettelt werden, ein warnendes Signal

Die Finanzierung des Projektes stellt sich die CDU-Fraktion so vor, dass die Grundstücke der jetzigen drei Standorte verkauft werden und auf dem Gelände dann Wohnungen gebaut werden könnten. Im Papier der CDU: „Darüber hinaus möchten wir neue Grün- und Parkflächen schaffen, in denen das Wohlfühlen in der Natur im Vordergrund steht und Schülerinnen und Schüler der angrenzenden Schulen in einem ökologischen Lehrgarten die Natur mit Flora und Fauna entdecken und schätzen lernen. Insbesondere soll vermieden werden, dass die Stadtteile Mitte und Fischbach fließend ineinander übergehen, sodass die Bebauung zwischen den beiden Stadtteilen entlang der Fischbacher Straße unterbrochen bleibt und die Frischluftschneise vom Staufen/Fischbach/Gimbachtal in Richtung der Stadtteile Mitte und Hornau offen zu halten ist.“

Für die dann neu bebauten Flächen seien baurechtliche und naturschutzrechtliche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen durchzuführen.

„Ziel ist es, dass kein oder nur wenige Bäume für die Erschließung fallen müssen.“

Ein neues „Hornau West“ Wohngebiet solle durch die Gagernspange erschlossen werden. Bebaut werden soll nur ein Bruchteil der Ackerfläche. Darüber hinaus sei eine Platzierung des Feuerwehrstandortes am Rande von Wohnbebauung und nicht mittendrin wünschenswert.

Dann das Verkehrsproblem. Für die Gagernspange ist eine Unterführung unter den Gleisen der Bahn notwendig. Sollte es sich bewahrheiten, dass aufgrund des Klimawechsels in Zukunft viel mehr und viel heftigere Unwetter drohen, taucht die Frage der Überflutung dieser Unterführung auf. Aus Sicht der „CDU-Planer“ könnte es sein, dass bei der Anbindung der Spange an den Gagernring Teile der Künstlerwiese für einen Kreisel in Anspruch genommen werden müssten. „Wir möchten die Künstlerwiese als wichtige Grünfläche in Hornau erhalten, so dass eine möglichst geringe Bebauung anzustreben ist.“ Zu schonen sind Streubstwiesen in der Mitte des Gebietes.

Und zur Attraktivierung des Fahrradverkehrs könne nicht nur ein Fahrradweg entlang der Gagernspange gebaut werden, sondern die Fischbacher Straße würde massiv entlastet, so dass auch dort ein zusätzlicher zweiter Fahrradweg gebaut werden könnte.

Dann wünscht sich die CDU eine laufende Information in der Stadtverordneten-Versammlung über den Stand der Planungen, Anwohner und Bürgerinitiative sollten in die Planungen einbezogen werden, denn Ziel sei eine breite Information der Bevölkerung. Und je länger Planungen nicht konkret werden, desto mehr würden dadurch Gerüchte genährt.

Eingezeichnet in der Karte rund um Feuerwehrhaus und Wohnungen als Verlängerung der Schneidhainer Straße ein „Galgenweg“.

Hoffentlich ist das kein schlechtes Vorzeichen …

Ein Weg, der sich auf Kelkheim bezogen nicht googeln lässt.

Das untere Bild, vom „Galgenweg“ aufgenommen, zeigt die Fläche, auf der die Spange verlaufen könnte, mit der Anbindung an den Gagernring (Häuser
im Bild rechts).



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