Kelkheim wird bunt und laut – Christopher Street Day „Liebe die Vielfalt“

Letztes Jahr demonstrierten rund 300 Menschen für die Rechte von Schwulen und Lesben in Schwalbach. Foto: Outing Blog e.V.

Letztes Jahr noch in Schwalbach und jetzt schon in Kelkheim, der CSD (Christopher Street Day) MTK sucht jedes Jahr eine neue Stadt im Main-Taunus-Kreis und 2022 ist die Wahl auf Kelkheim gefallen.

Unter der Schirmherrschaft der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger (FDP), Bürgermeister Albrecht Kündiger und der Stadtverordnetenvorsteherin Julia Ostrowiki steigt am 18. Juni ein buntes Fest in Kelkheim für mehr Vielfalt, Toleranz und die Rechte der LSBT*IQ Community. Das Motto „LIEBE DIE VIELFALT“ soll zeigen, dass wir Menschen uns alle so lieben sollten, wie wir sind, egal ob schwul, lesbisch, bi, trans*, inter* oder was auch immer. Jede und jeder ist ein toller Mensch! Und wie Julia Ostrowiki vor kurzem zu dem Thema sagte: „Es geht um Liebe und nichts anderes!“

Dass so eine Veranstaltung Geld kostet, ist kein Geheimnis. „Zwischen 11.000 bis 15.000 Euro müssen wir dafür aufbringen“, erklärt Sven Rühl, Projektleiter von Outing Blog e.V., dem Träger der Veranstaltung. Einen Zuschuss bekommt der Verein jetzt schon mal von der Stadt. Dies beschlossen die Stadtverordneten auf ihrer letzten Sitzung einstimmig. Auch um eine „klare Kante gegen Hass und Hetze“ zu zeigen, wie Lukas Schauder (ukw) in seiner Rede vor den Parlamentariern erklärte.

Sponsoren gesucht

Doch damit nicht genug. Der Verein braucht Spender und Sponsoren. Einen eifrigen Mitstreiter in der Sache hat Sven Rühl in Markus Moldan gefunden, der in Fischbach den Friseursalon „spectacoolhair“ betreibt. Rührig wie er ist, hat er schon bei der VKS vorgefühlt was geht. „Sponsoren können auf dem CSD mitlaufen oder Infostände am Rathaus errichten. Außerdem wird es eine Sponsorenwand geben, ähnlich wie beim Fußball“, erklärt Markus die Ideen. Und dann geistert noch die Idee einer Tombola in seinem Kopf herum. „Ich würde auch überall rumfahren und die Preise einsammeln“, so der quirlige Geschäftsmann.

Das Herzstück des Christopher Street Days ist aber die Demo durch Kelkheim. Gemeinsam soll für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans* und Inter* Menschen demonstriert, Vielfalt von sexueller und geschlechtlicher Identität sichtbar gemacht und mit den Menschen in einen Austausch getreten werden.

Die Demonstration vom CSD MTK 2022 startet um 12 Uhr am Bahnhof Kelkheim. Die Aufstellung beginnt ab 11.30 Uhr. Zu Beginn wird es einige Sätze von Rednern geben. Danach wird gemeinsam durch die Innenstadt von Kelkheim gezogen. Die Demo endet am Rathaus, wo dann ein buntes und abwechslungsreiches Bühnenprogramm wartet.

Wer den CSD und seine Community unterstützen möchte, sei es finanziell oder als Ordner, wendet sich an info[at]csdmtk[dot]de oder direkt an Projektleiter Sven Rühl unter sven[at]csdmtk[dot]de

Forderungen

Anlässlich des CSDs hat die Community Forderungen gesammelt, die über die Demo transportiert werden und bei der Politik Gehör finden sollen. Hier die 13 Forderungen:

1. Ergänzung §3 GG um Merkmal sexuelle & geschlechtliche Identität

2. Ende der Diskriminierung bei Blut- und Organspende

3. Volles Recht auf Zugang zum Adoptionsverfahren

4. Entwicklung von Aktionsplänen gegen Diskriminierung, auch im Bereich LSBT*IQ und Verbesserung der Bildungspläne im Main-Taunus-Kreis

5. Aktionspläne und Bildungspläne in der Sexualpädagogik auch im Bezug auf die LSBT*IQ Community auf Landesebene

6. Abschaffung des Transsexuellengesetzes und Ersetzung durch ein Selbstbestimmungsrecht

7. Bekämpfung der intersektionalen Diskriminierung – auch innerhalb der Community

8. Bessere Aufklärung über sexuell übertragbare Krankheiten, insbesondere HIV & AIDS

9. Unbürokratischer und einfacher Zugang zu kostenfreien Tests für sexuell übertragbare Krankheiten im Kreis

10. Mittel für die queere Jugendarbeit zur Verfügung stellen

11. Geschlechtssensible Sprache im Main-Taunus-Kreis, seinen Städten und Kommunen

12. Mitwirkung von Vertreterinnen und Vertreter der LSBT*IQ Community in den kommunalen Gremien

13. Ein Antidiskriminierungsgesetz auf Landesebene

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