Kelkheim (rg) – Lina Gorički (4) war stinkig! Sie hatte die Nase gestrichen voll! Ihre geliebte Eintracht hatte zwar nun mit dem Sieg gegen Mainz endlich mal wieder in der Bundesliga gewonnen, aber „Europa“ hing am letzten Spieltag noch am seidenen Faden. Die Nerven im Hause Gorički lagen blank. Auch wenn man ab nächstem Jahr wieder mit der S-Bahn nach Darmstadt zu den Lilien fahren könnte, „Europäisch, bitte“ ist der Anspruch der Eintracht und sicher auch Linas Anspruch, als eingefleischter Fußball- und SGE-Fan.
Um das Ding (also das Europäische) jetzt mal klarzumachen, telegraphierte sie einige ihrer Freunde zusammen, machte sich auf ins „Staddion“ (aka „Deutsche Bank Park“), kaufte jedem eine Staddionwurst und sah zu – mit der ganzen Truppe – wie die Eintracht erst durch Grifo (SC Freiburg) in Rückstand geriet und dann durch zwei Dinger der Eintrachter Raketen Kolo Muani und Ebimbe (nicht zu verwechseln mit der oft gehörten Bestellung „e‘ Bembel“), die geliebte Eintracht auch 2023/24 nach Europa führten. Platz 7 ist gebucht, Pokalsiegaspirant – Thema erledigt! Darauf angesprochen, wie sie das findet, antwortete Lina: „Super! Man muss halt nur persönlich vor Ort sein, dann läuft der Hase.“
Wichtige Anekdote am Rande: Die Heimsiegpunkte wurden untereinander aufgeteilt. Jede Truppe durfte einen mit nach Hause nehmen, denn die einen wurden von der Tante Tatjana, die anderen von der Mama Bianca und der Rest gar nicht abgeholt. Die fuhren einfach mit der Bahn nach Hause. Schön Old School! Es sind eben die kleinen Dinge im Leben, die uns lieben lehren. Fazit: Es ist nur folgerichtig, das Lina nun auch nach Berlin fährt, mit Mutti, Brudi und Vatti. Sie will sich persönlich um den Pokalsieg kümmern. Sie meint, sie hat keine Lust auf eine ECL-Quali! Ihr fehlen nur noch drei Tickets – Wer kennt jemanden, der jemanden kennt, der ‘nen Onkel hat, der Tickets hat usw …?