Kelkheims SPD zur „Gagernspange“

Vorstand und Fraktion der Kelkheimer SPD unterstützen die Pläne für einen gemeinsamen Feuerwehrstützpunkt für die Brandschützer von Kelkheim-Mitte, Hornau und Fischbach. Aber: Die hierfür notwendige Gagernspange sollte jedoch für alle Verkehrsteilnehmer geöffnet werden.

„Klar sehen wir eine gewisse Verlockung durch eine solche zusätzliche Straße für den umliegenden Verkehr“, sagt der Ortsvereinsvorsitzende der Kelkheimer SPD, Michael Hellenschmidt. Aber die Vorteile: „Der Bahnübergang wird entlastet und der Verkehr auf der Pestalozzistraße und Teilen des Gagernrings wird reduziert, was für die dort ansässige Kindertagesstätte und die Schulen eine enorme Entlastung bedeutet und Teile des Schulwegs sicherer macht.“

Auch würden sich die Staus vor dem Bahnübergang reduzieren und den dortigen Abbiegeverkehr entlasten. „All diese Argumente sind viel stichhaltiger als etwaiger Verkehr, der zusätzlich aus dem Taunus angelockt werden könnte. Zumal dieser Verkehr schon da ist und zur Belastung in Fischbach und Kelkheim-Mitte beiträgt“, erklärt Hellenschmidt.

„Gleichzeitig sind solche Straßenprojekte nicht einzeln zu betrachten, sondern erfordern großräumig denkende Planung“, ergänzt Julia Ostrowicki, Fraktionsvorsitzende der SPD in der Stadtverordnetenversammlung. Deshalb sei es der SPD so wichtig, dass weitere mögliche innerstädtische Entlastungen wie eine Fischbachspange zumindest geprüft werden. So empfiehlt die Kelkheimer SPD, vor jeder Festlegung die Ergebnisse der aktuell laufenden Machbarkeitsstudie abzuwarten.

Hellenschmidt: „Anstatt immer reflexartig einfach den Ball zum ÖPNV weiterzuspielen oder wahlweise die Gefahr zunehmenden Verkehrs oder das Ende des Individualverkehrs zu prognostizieren, braucht es ergebnisoffene Überlegungen wie die Mobilität in einer dichtbesiedelten Region wie unserer gestaltet werden kann.“ Klar sei, dass der Individualverkehr die nächsten Jahrzehnte nicht abnehmen werde.

Elektromobilität und Angebote im Carsharing würden individuelle Mobilität eher befördern anstatt ihn zu begrenzen. Es müsse darüber nachgedacht werden, wie die Auswirkungen auf die Natur und auf die Bevölkerung insgesamt verträglich gestaltet werden können.

„Wenn es einer Straße bedarf, um großflächig andere Teile Kelkheims langfristig zu entlasten, dann werden wir eine solche Situation ergebnisoffen diskutieren müssen. Vorfestlegungen zum jetzigen Zeitpunkt sind verfrüht.“ Julia Ostrowicki: „Wir sind es den Menschen in unserer Stadt schuldig, Lösungen zu finden, die Mobilität fördern, aber auch gesundheitliche Risiken minimieren. Insofern ist ein Gesamtpaket aus Stärkung des ÖPNV mit einem attraktiven Park-and-Ride-Angebot, Verbesserung der Radwege und Weiterentwicklung des Straßennetzes zu schnüren.“



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