Kunst heilt – Zehn Künstlerinnen zeigen ihre Werke im Kelkheimer Ärztezentrum

Am vergangenen Dienstag war großes Werkeln im Ärztezentrum angesagt: Die Künstlerinnen des Kunstforums Zauberberg brachten ihre Bilder an die Wände.Foto: Judith Ulbricht

Kelkheim (ju) – Wenn Wände zu Erzählern werden und Farben Trost spenden, dann ist wieder Ausstellungszeit im Ärztezentrum Kelkheim. Seit dem 5. Juni verwandeln zehn Künstlerinnen des Kunstforums Zauberberg e.V. die nüchterne Atmosphäre eines medizinischen Ortes in einen Raum für Inspiration, Reflexion – und Lebensfreude.

Was sonst oft mit Warten, Ungewissheit oder Genesung verbunden ist, erhält durch die Kunst eine neue Dimension: Schönheit begegnet Verletzlichkeit, Farbe trifft auf Hoffnung, Kreativität auf Heilung.

Zehn Frauen, zehn Handschriften – ein gemeinsamer Zauber

Die Ausstellung zeigt Werke von Regina Lüneberg, Gaby Schmitt, Cathy Gensch de Carvi, Martina Ochs, Ulla Hübner, Sonja Pauen, Lia Thoma, Gaby Lipkau, Gila Gordon – und ganz neu dabei: Ines Wilkens, die in diesem Jahr zum ersten Mal mit dem Kunstforum ausstellt.

Ihre Teilnahme ist nicht nur eine Premiere, sondern auch eine wunderbare Bereicherung. Wilkens schafft aus kraftvollen Farben und klaren Formen Bildwelten, die zwischen Balance und Aufbruch schweben – Malerei als inneres Ausloten, als Spiegel der Seele. Ihre Werke entstehen über Monate hinweg, fast wie ein stiller Dialog mit sich selbst – und nun auch mit den Betrachtenden.

Kunstforum Zauberberg: Eine kreative Gemeinschaft mit Herz

Der Verein Kunstforum Zauberberg ist viel mehr als ein klassischer Künstlerbund. Er ist ein Netzwerk voller Austausch, gegenseitiger Inspiration und Offenheit – und eine wichtige kulturelle Stimme in der Region Kelkheim. Seit vielen Jahren bringen die Mitglieder ihre Werke in die Öffentlichkeit, machen Kunst sichtbar, zugänglich, fühlbar.

Besonders im Ärztezentrum entfalten die Bilder eine ganz eigene Wirkung. Hier treffen sie auf Menschen in Ausnahmesituationen – Patientinnen und Patienten, Angehörige, Personal. Und manchmal verändert ein Bild mehr, als man denkt. Strahlt mit seiner positiven Energie.

Wenn ein Bild mehr ist als ein Bild

Gaby Schmitt hat das kürzlich erlebt. Ein Mann, der gerade einen medizinischen Eingriff hinter sich hatte – etwas Bösartiges war entfernt worden – stand plötzlich vor einem ihrer Werke. Es berührte ihn so sehr, dass er sagte: „Jetzt gönne ich mir was. Dieses Bild.“

Es war ein Moment tiefster Menschlichkeit. Ein Zeichen dafür, was Kunst vermag: trösten, berühren, Mut machen.

Eine Einladung zum Sehen und Fühlen

Die Ausstellung ist frei zugänglich zu den Öffnungszeiten des Ärztezentrums. Kein Eintritt, keine Schwellenangst – nur offene Augen und ein bisschen Zeit zum Verweilen.

Hier hängen nicht einfach Bilder an der Wand – hier begegnet man Persönlichkeiten, Geschichten, inneren Landschaften. Und wer sich besonders angesprochen fühlt: Alle Bilder sind käuflich zu erwerben.

Eine Ausstellung wie ein warmer Lichtstrahl im Alltag. Heilsam, menschlich – und voller Farbe.



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