Leserbrief

Mit großem Unverständnis hat man bei der FDP den Leserbrief von Gabriele Franz, der Vorsitzenden des BUND Kelkheim-Liederbach, zur Kenntnis genommen. Die Fraktion nimmt zu den Ausführungen von Frau Franz wie folgt Stellung:

1. Scheinbar hat Frau Franz keine Ahnung von dem Sinn und der Handhabung von Flächennutzungsplänen. Nur so ist ihre Aussage zu erklären, dass es nicht möglich sei, die darin für den Wohnbau vorgesehenen Flächen zu ändern bzw. aus dem Plan herauszunehmen. Wenn die Koalition beantragt hat, den Flächennutzungsplan (FNP) dahingehend zu ändern, dass der ausgewiesene bebaubare Teil im Schlämmer reduziert wird, ist dies ohne „Gegenleistung“ möglich. Schließlich wäre es auch unsinnig, wenn eine Gemeinde freiwillig eine solche Reduzierung, die im vorliegenden Fall ja wohl auch im Sinne des BUND wäre, nicht vornehmen könnte.

2. Wenn Frau Franz die Schaffung eines neuen Wohngebietes ausschließlich nach der Anzahl der neu zu schaffenden Wohnungen beurteilt, entspricht das nicht den Vorstellungen der Koalitionsfraktionen. Wir möchten im Schlämmer eine Bebauung, die insbesondere den Wünschen der Eigentümer der zu erschließenden Grundstücke und der Wünsche der umliegenden Anwohner und Nachbarn gerecht wird und sich der bestehenden Struktur des schon vorhandenen Wohngebietes anpasst. Dies war bei der „alten“ Planung mit acht Mehrfamilienhäusern (und keinem Kindergarten und keinem Mehrgenerationenhaus) nicht gegeben.

3. Die von Frau Franz aufgeführten ökologischen Aspekte wurden von ihr wohl mit der rosaroten Brille der Umweltschützerin formuliert. Eine sachliche Behandlung des Themas ist leider nicht erkennbar. Denn ob eine Fläche von ca. 6,4 ha das Ökosystem Kelkheims so wesentlich beeinflusst oder sich sogar auf das Weltklima auswirkt, wie sie es schildert, kann man nicht nur, sondern muss man in Frage stellen.

Hierzu Zahlen aus dem FNP 2010: Kelkheim hat eine Gemarkungsfläche Fläche von 3.068 ha. Davon sind derzeit rd. 600 ha (rd. 20 %) bebaut. Bei der Erweiterung des Baugebiets im Schlämmer von 6,4 ha sprechen wir also von nicht einmal 0,3 % der unbebauten Flächen in Kelkheim.

Übrigens hat sich Frau Franz mit einem weiteren Mitglied des BUND und Vertretern der Koalition am 10.02.2022 zu einer Gesprächsrunde getroffen. Dabei wurde auch das Thema „Schlämmer“ diskutiert. Weder während des Gesprächs noch in dem vom BUND verfassten Protokoll wurde dieses Projekt in irgendeiner Form kritisiert. Auch das ist ein Beweis dafür, dass sich die Vorsitzende des BUND Kelkheim-Liederbach eher auf polemische Leserbriefe konzentriert als auf eine sachliche Auseinandersetzung.

FDP-Fraktion, Kelkheim



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