Leserbrief

Zu den beiden Leserbriefen von Wolfgang Coy und Barbara Zill in der Ausgabe 15 der Kelkheimer Zeitung zum Thema Bebauung vor dem Schlämmer möchte ich folgende Hinweise geben. Zunächst zu der von Herrn Coy genannten Wohnungszahl von 160 Wohnungen im vorigen Plangebiet vor dem Schlämmer. Diese Zahl kann auf Grundlage der damaligen Planungen aus 2019 nur inklusive der Wohnungen in Reihen- und Einfamilienhäusern verstanden werden. Letztere entstehen in dem nun geplanten Gebiet natürlich genauso wie zuvor. Die aktuell von CDU, FDP und SPD genannten Zahlen für Wohnraum für bezahlbares Wohnen beziehen sich auf den Teil der Wohnungen in Mehrfamilienhäusern, die sich durch das Verfahren dann auf städtischen Grund befinden, so dass die Stadt darüber verfügen und sozialen und bezahlbaren Wohnraum in eigener Entscheidung umsetzen kann.

Zu Frau Zill möchte ich erwidern, dass sie in ihrem Leserbrief, obschon gut gemeint, leider Äpfel mit Birnen verglichen hat. Der Mietpreis von 8,50 Euro je Quadratmeter entspricht den aktuellen Werten für die Förderung von bezahlbarem Wohnraum. Die Marktpreise für gewöhnlichen Wohnraum liegen einige Euro darüber, wie jeder leicht feststellen kann. Sollte sich durch die allgemeine Preisentwicklung der Mietpreis für bezahlbaren Wohnraum erhöhen, wird auch der herkömmliche Marktpreis für Wohnraum teurer sein. Es wird mithin immer eine Differenz geben, so dass der entsprechend geplante Wohnraum dort im Schlämmer bezahlbarer sein wird.

Darüber hinaus werden in Kelkheim viele Vorhaben in der Stadtverordnetenversammlung mit breiten Mehrheiten beschlossen, etwa ein Hochwasser-Retentionsbecken für den Liederbach in Münster oder das Ziel der Förderung von Solarstrom. Das Wesen der Demokratie ist allerdings, dass man im Falle von verschiedenen Meinungen Mehrheiten findet. Eine solche vollkommen demokratische Mehrheit hat den aktuellen Beschluss gefasst und mit einer Anpassung von Bauhöhen, der Ergänzung eines Kindergartens und eines Mehrgenerationenhauses, dafür aber überschaubaren Ausweitung des Gebietes einen wie wir finden guten Kompromiss gefunden. Es bleiben um ein Vielfaches größere angrenzende Naturgebiete und Streuobstwiesen unberührt, was die beschlossene Herausnahme aus dem regionalen Flächennutzungsplan für Baugebiete zeigt.

Kalle Debus, Stadtverordneter (SPD-Fraktion), Kelkheim



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