Leserbrief

Harald Herr hat in Ausgabe 19 von den „vielen Omas und Opas“ berichtet, die gegen den Bau von Häusern sind. Ich bin deutlich unter 60, genau wie viele andere, die ihre Stimme der Bürgerinitiative gegeben haben. Auf den Bildern sind natürlich viele Ältere zu sehen, da sie die Zeit haben, sich mit einem solch wichtigen Anliegen zu beschäftigen. Zudem ist, nach meinem Kenntnisstand, ein Großteil der Leute nicht gegen einen kompletten Baustopp, wie der Text suggerieren will. Den meisten geht es um die Erweiterung.

Seinen Enkeln stellt Harald Herr eine Suggestivfrage – „Alte Bäume und Gras oder einen Spielplatz und Kindergarten?“. Die Antwort auf die Frage ist genauso vorhersehbar, als wenn man ein Kind vor die Wahl stellt, ob es ein leckeres Eis essen möchte oder eine gesunde Karotte. Ein gewisser Reifegrad ist für politische Abstimmungen sinnvoll. Natürlich ist es richtig und wichtig, dass Eltern und Großeltern im Sinne ihrer Kinder entscheiden. Ich stimme voll und ganz zu, dass Wohnungen, Kitas und Spielplätze benötigt werden. Diese lassen sich auf dem bisher geplanten Gebiet realisieren, wenn man das möchte. Dafür wird kein zusätzlicher Baugrund benötigt.

Was unsere Kinder am meisten benötigen, ist eine intakte Umwelt. Und das beginnt schon mit dem kleinen Bereich im „Schlämmer“. Denn wenn überall kleine Bereiche wegfallen, summiert es sich zu einem großen Gebiet. Noch mehr Hitze, Dürre, Unwetter. Vorsicht Suggestivfrage – will man das für seine Kinder und Enkel? Ich persönlich hoffe, dass die jetzige Koalition ein Einsehen hat. Und falls es doch zum Bürgerentscheid kommt, hoffe ich auf ALLE Wahlberechtigten, dass ein Baugebiet im „Schlämmer“ verhindert wird.

Schließen möchte mit dem letzten Satz von Harald Herr. „Unsere Kinder und Enkel werden es uns in Zukunft danken.“

Kristian Kraft, Kelkheim



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