Leserbrief Reaktion auf Leserbrief

„Raus aus der Sackgasse“ haben Sie in der letzten Ausgabe Kelkheimer Zeitung als Überschrift mit Recht die Situation „Museum“ beschrieben. Sehr geehrter Herr Gall, wir kennen uns, wir schätzen uns – aber einige Passagen in Ihrem Leserbrief kann man so nicht stehen lassen.

Die Souveränität der Kelkheimer Stadtverordnetenversammlung ist gewährleistet und muss Sie auch nicht nachdenklich machen. Auch ist das Thema Museum kein ungeliebtes Thema, sondern ein Thema, was von den Stadtverordneten mit Verantwortung und finanzieller Weitsicht dem Bürger gegenüber abgehandelt wird. Tatsache ist aber hier, die Sie bestimmt auch kennen, dass im Frühjahr 2022 die Architekten und Gutachter die Kosten der Feldbergstraße auf 3,5 bis 3,9 Millionen Euro beziffert haben, mit einer Grauzone

von bis zu 1 Million Euro. Hier hat der Bürgermeister diese Zahlen korrekt und verantwortungsbewusst vorgelegt und das Thema wurde in den Ausschüssen von allen Parteien zur Kenntnis genommen, abgehandelt.

Der Bürgerentscheid, Unterschriften eingeholt mit der von der Bürgerinitiative gewünschten und genehmigten Summe von 1,2 Millionen Euro Renovierungskosten, war mit diesen Summen wohl auch für die verantwortlichen Politiker jeder Partei nicht mehr argumentierbar. Sie sehen, die Verwaltung hat verlässlich und motiviert gehandelt und wird dies auch in Zukunft tun. Die von Ihnen genannte Schadensbegrenzung, Zufallsmehrheiten, war zu keiner Zeit gegeben – höchstens, wenn in der Stadtverordnetenversammlung zum Beispiel nach der Tatsache im Frühjahr 2022 (3,9 Millionen und abgehandelt) im Herbst 2022 ein Antrag eintrifft, der mit einer Begründung von Finanzeinsparung(en) eingereicht wird, sich aber als Antrag herausstellt, der zusätzliche Mehrkosten verursacht hätte für unsere Bürger – und hier hauptsächlich für unsere „jüngere Generation“. Wir reden hier einmal so nebenbei von circa 6 Millionen Euro für ein Gebäude Feldbergstraße, das weder denkmalgeschützt, noch von einer guten Bausubstanz ausgezeichnet ist. Von dem bisherigen Eigentümer seinerzeit verkauft an die Stadt Kelkheim – zum Abriss und Wohnungsbau.

Für mich persönlich, als ein glühender Verfechter des Museum, war durch das leider ideologische Verhalten einiger Politiker und BI der Verlierer das Museum beziehungsweise der Museumsgedanke. Ich hoffe, dass jetzt finanzpolitische Vernunft und Verantwortung für unsere Bürgerschaft eintrifft. Herr Gall, ich kenne Sie als verantwortungsbewussten Finanzpolitiker und Baufachmann. Sie hätten bestimmt nicht als Landrat ein Volumen von circa 10 Prozent Ihres MTK-Haushaltes in ein Einzelprojekt einfließen lassen – und schon gar nicht auf eine marode Bausubstanz. Und hiervon reden wir aktuell in Kelkheim mit der Feldbergstraße.

So, jetzt gerne zum positiven Teil Ihres Leserbriefes. Ich finde es schön, dass Sie das Ehrenamt so schätzen und erwähnen. Ja, für mich ist das Ehrenamt in Kelkheim, mit seinen über 120 Vereinen, eine große Stütze der

Demokratie, unseres Gemeinwesens, getragen von unseren Bürgerinnen und Bürgern.

Diese Vereine bieten ausgezeichnete Aktivitäten – kulturell, sportlich und sozial engagiert. Die Stadt Kelkheim hat mit den Standorten wie Stadthalle (großer Saal, kleiner Saal), Kulturbahnhof, Vereinsheim Hornau, Altes Rathaus Münster, Bürgerhaus Fischbach, Schönwiesenhalle Ruppertshain, Eppenhain etc. sowie den hervorragenden Sportanlagen in allen Stadtteilen alle Voraussetzungen für diese Vereine erfüllt und geschaffen. Vereine,

die alle von Ehrenamtlichen geführt werden, seit Jahrzehnten. Diese Vereine mit ihren Ehrenamtlichen sind da für unsere Kinder, Jugendlichen, Erwachsenen und Senioren.Sozialvereine wie Feuerwehrvereine, die ihre

Freizeit opfern – nein, mein lieber Herr Gall, das Ehrenamt in Kelkheim blüht und resigniert nicht. Umso verantwortungsbewusster müssen wir mit dem Geld der Bürger umgehen und nicht mal so circa 3,9 Millionen Euro und mehr in ein Projekt einfließen lassen. Geld, was uns dann hinten und vorne fehlt, nicht nur bei den anderen Vereinen – nein, auch in der Infrastruktur ect.. Die Kelkheimer Stadtverordneten treffen weitsichtige Entscheidungen, denken und handeln verantwortungsbewusst. Sie sind also als Kelkheimer (Neu-)Bürger hier in guten Händen, in einer Stadt mit hoher Lebensqualität.

Heinz Kunz, Kelkheim

(Anmerkung der Redaktion: Heinz Kunz ist Ehrenstadtrat der Stadt Kelkheim und sitzt für die FDP Kelkheim im Magistrat der Stadt Kelkheim)



X