Mehr als 14 Millionen Euro für die Schulen – Ausbau geht weiter

Main-Taunus-Kreis/Kelkheim
(kez/ju) – Auch in den Sommerferien sind zahlreiche Schulbauvorhaben des Kreises fortgesetzt worden. Wie Landrat Michael Cyriax und Kreisbeigeordneter Axel Fink nach einem Besuch mehrerer Schulbaustellen mitteilen, werden im laufenden Jahr neben den großen Maßnahmen aus dem Investitionsprogramm insgesamt mehr als 14 Millionen Euro für Investitionen und Bauunterhaltung aufgewendet. Erneuert, ausgebaut oder erweitert würden unter anderem raumlufttechnische Anlagen in Hallen, Heizungsanlagen und Blockheizkraftwerke, außerdem viele Außenanlagen.

Alleine rund 1,6 Millionen Euro würden für Netzwerkverkabelungen im Zuge der Digitalisierung der Schulen aufgewendet.

Im Schulbau seien aber die allgemeinen Kostensteigerungen, der Rohstoff- und Handwerkermangel spürbar, so Cyriax: „Wir tun aber alles, um so gut es geht im Kosten- und Zeitrahmen zu bleiben.“ Wie der Schuldezernent Fink erläutert, nutzt der Kreis für die Arbeiten gerne auch die Ferienzeiten: „Wir wollen die Beeinträchtigungen für die Schülerinnen und Schüler so gering wie möglich halten.“

Zu den Arbeiten zählen die Erneuerungen von Lüftungsanlagen in den Sporthallen des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums Flörsheim und der Heinrich-Böll-Schule Hattersheim. Die Arbeiten dafür sind den Angaben zufolge sehr aufwändig und benötigen einen langen Vorlauf für Planung und Beschaffung des Materials. Die Lüftungsleitungen in Fluren und Nebenräumen seien in Zwischendecken verbaut. Die Arbeiten werden dort genutzt, um auch Unterdecken, die die Akustik verbessern, und energiesparende Beleuchtung einzubauen.

An mehreren Schulen werden die Außenanlagen erneuert, wie Cyriax erläutert: „Das wertet nicht nur das Gesamtbild der Schulen weiter auf, sondern es fördert auch die Bewegung an der frischen Luft – ist also auch ein Beitrag zur Gesundheit der Schülerinnen und Schüler vor allem im Grundschulalter.“ Spielgeräte würden erneuert und Ruhezonen umgestaltet oder neu geschaffen.

Gerade mit Blick auf steigende Energiepreise und das Ziel, Energie möglichst effizient und ressourcenschonend einzusetzen, stünden an mehreren Schulen auch die Heizungsanlagen im Fokus.

Eichendorffschule

Zu den insgesamt größten Bauvorhaben, die in den Sommerferien begonnen wurden, zählen Arbeiten an der Eichendorffschule Kelkheim. Insgesamt rund 2,3 Millionen Euro investiert der Kreis. Die Eichendorffschule verzeichnet aufgrund der insgesamt steigenden Schülerzahlen Mehrklassenbildungen in späteren Jahrgängen der Sekundarstufe I. Ab dem Schuljahr 2022/23 ist die Schule durch die Rückkehr zu G9 und den daraus resultierenden Wegfall des sogenannten Nullerjahrgangs in Bezug auf die Oberstufe komplett ausgelastet, so dass eine räumliche Entlastung geschaffen werden muss.

Daher wird die bestehende Containeranlage aufgestockt und um einen Anbau erweitert. Somit entstehen 4 Klassenräume und ein Gruppen-/ Differenzierungsraum sowie sanitäre Anlagen und Nebenflächen. Weiterhin erhält das Gebäude eine neue gedämmte Fassade und ein Doppeldach, um den aktuellen energetischen Anforderungen entsprechen zu können.

Die Arbeiten sind aufgrund Verzögerungen bei der ausführenden Firma erst in den Sommerferien gestartet, sollen aber bis Ende der Herbstferien abgeschlossen sein. In der Übergangszeit zwischen Sommer- und Herbstferien können die Räume durch Springerklassen und Nutzungen von Fachräumen kompensiert werden.

Weiterhin finden derzeit Renovierungsarbeiten im Erdgeschoss statt. Die Bodenbeläge und Anstriche in den erdgeschossigen Fluren sind stark abgenutzt und wurden/werden in den Sommer- und Herbstferien erneuert, um zur Attraktivität des Standortes beizutragen. In den nächsten Jahren sollen die Renovierungsarbeiten gleichfalls auf die Obergeschosse ausgedehnt werden. Besonderheit: Mit einem mit der Schule abgestimmten Bodenbelagskonzept soll intuitiv und optisch dem Papiertuchproblem um die in den Fluren/Treppenhäusern bestehenden Waschbecken herum entgegengewirkt werden.

Gesamtschule Fischbach

In der Gesamtschule Fischbach wurde in den Sommerferien die Aula aufgefrischt. Aufgrund des Alters wurden die Wände der Aula frisch gestrichen und ein neuer Nadelfilz-Bodenbelag verlegt. Weiterhin wurde die mobile Trennwand foliert, um die Optik aufzuwerten.

Digitalpakt

Neben allen Verschönerungs- und Ausbauarbeiten bleibt auch die Digitalisierung der Schulen im Fokus. In der Anne-Frank-Schule, Albert-von-Reinach-Schule, Eichendorffschule und der Gesamtschule Fischbach werden im Zuge des „DigitalPakt Schule“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter anderem Beamer und/oder digitale Tafeln eingebaut. Seitens des Hochbau- und Liegenschaftsamtes wird die Infrastruktur für das Strom- und Datennetz erweitert. Hierfür müssen großflächig Decken geöffnet, Leitungswege erweitert und/oder neu geschaffen werden und Tafeln rückgebaut werden. Notwendige Renovierungsarbeiten wie Anstrich von Wänden, Anarbeitung von Bodenbelägen und sonstige Leistungen werden gleichfalls umgesetzt.

Die Arbeiten haben bereits im Frühjahr begonnen und werden an mehreren Liegenschaften parallel durch verschiedene externe Dienstleister ausgeführt.

Nach Fertigstellung der Infrastruktur werden durch das Schulteam des Haupt- und Organisationsamtes die Endgeräte geliefert und funktionsfertig angeschlossen.

„Mit den Bauvorhaben verbinden wir die bauliche Weiterentwicklung der Schulen mit energiebewusster, ressourcenschonender Erneuerung“, fasst der Landrat zusammen.

Die Aufstockung auf den bestehenden Containern an der Eichendorffschule schreitet voran.
Foto: Judith Ulbricht



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