MTK Jahrbuch 2022 mit vier Beiträgen zur Geschichte Kelkheims

Hertha von Richter-Rettershof Foto: Stadt Kelkheim

Das neue Main-Taunus-Jahrbuch 2022 ist erschienen, seine historischen Beiträge aus den einzelnen Städten und Gemeinden werden seit 1993 vom Kreisausschuss des Main-Taunus-Kreises herausgegeben.

In diesem Jahr stammen gleich vier geschichtliche Ausarbeitungen aus Kelkheim (Taunus). Zu den Autorinnen und Autoren zählen Annette Freund, Dr. Beate Matuschek, Katharina Schaaf, M.A. und Julian Wirth, M.A..

In ihrem Artikel „Kelkheims erster Stolperstein – Gedenken an Theodor Brühl“ berichtet Annette Freund über ihren Urgroßvater, den Kelkheimer Sozialdemokraten und Widerstandskämpfer Theodor Brühl (1879-1935), der von den Nationalsozialisten verfolgt und in der „Schutzhaft“ im Frankfurter Polizeigefängnis im Klapperfeld verstarb. Zu seinem Gedenken wurde am 4. September 2021 vor seinem Haus ein Stolperstein enthüllt (wir berichteten).

Die Frankfurter Historikerin Katharina Schaaf, die in Kelkheim durch ihre viel besuchten Führungen bekannt ist, widmet ihren Beitrag der Biographie Hertha von Richter-Rettershof (1899-1990), der letzten Privateigentümerin und Gestalterin des Rettershofer Hofguts, „ihr größtes Lebenswerk“. „Eine Frau mit vielen Facetten – Das Leben der Hertha von Richter-Rettershof. Familie und Firma – Adel trifft Geschäftssinn“ (Teil 1) zeigt die eng mit den Farbwerken verbundene familiäre Herkunft der Hertha vom Rath, die bis zu ihrem Urgroßvater und Mitbegründer der Farbwerke, Wilhelm Meister, zurückreicht. Wegen des großen Materialumfangs ist ein Folgebeitrag im nächsten MTK Jahrbuch angekündigt.

Nahezu gleichzeitig mit der Gestaltung des Rettershofes begann Adam Wallauer (1915-2003) aus Ruppertshain 1933 seine Ausbildung als Kunstmaler bei namhaften Kunstprofessoren wie Max Beckmann, Heinrich Nauen, Walther Klemm und Karl Schmidt-Rottluff an renommierten Hochschulen. Dr. Beate Matuschek zeichnet in ihrem Beitrag „Adam Wallauer. Ein vergessener Meister der klassischen Moderne aus Ruppertshain“ sein Leben nach und würdigt das Gesamtwerk des Künstlers, dessen Arbeiten im Kelkheimer Stadtmuseum gesammelt werden.

Das breite Spektrum historischer Themenbereiche unserer Stadt werden abgerundet durch einen informativen Einblick in das Stadtarchiv Kelkheim. Kelkheims junger Archivar Julian Wirth führt in seinem Artikel „In Grenzen unbegrenzt – Ein Einblick in das Stadtarchiv Kelkheim“ zurück in die Anfänge unter Stadtarchivar Dietrich Kleipa, erklärt die Struktur der Archivsammlung und seine Perspektiven.

Erster Stadtrat Dirk Hofmann: „Es ist erstaunlich, welche Spuren einzelne Persönlichkeiten unserer Stadt hinterließen. Die Autorinnen und Autoren haben ihr historisches Erbe erforscht und in ihren fundierten Beiträgen für die Zukunft niedergeschrieben. Dass sie im Main-Taunus-Jahrbuch nun so pointiert veröffentlicht werden, dafür ist ihnen die Stadt Kelkheim zu großem Dank verpflichtet!“

Das MTK-Jahrbuch ist zu einem Preis von 10 Euro in allen Buchhandlungen des Main-Taunus-Kreises erhältlich. Darüber hinaus kann es unter der E-Mail-Adresse kultur[at]mtk[dot]org oder Tel. 06192-2011638 bestellt werden.



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