Rekordbeteiligung bei der 14. Waldbegehung

Auf der Kuppe des Rotebergs in Hornau, dort, wo man an einem Vorfrühlingstag in der Sonne eine Stunde lang sitzen und auf Neudeutsch chillen kann, dort, wo einem in dieser Zeit zwei Rehe begegnen, ein Specht durch die Äste saust, kaum das Pfeifen der Kleinbahn zu hören ist oder das Brummen hoch fliegender Flugzeuge, wo der leichte Tinitus alle anderen Geräusche überlagert, dort wo Kohlweißlinge und Zitronenfalter flattern oder auch Rotkehlchen fliegen, endete die Frühlings-Waldbegehung mit den Förstern Kunze und Bela Sander sowie dem Bürgermeister.

Nach einer Waldwanderung, die sich über gut drei Kilometer hinzog, nicht immer über Wege, die für Lackschuhe geeignet sind, ließen sich die knapp hundert Teilnehmer zur Erholung nieder. Der Weg von der Rotebergstraße in Richtung Rote Mühle und dann links ab in den Wald des Rotebergs hatte sich aber für alle gelohnt. Nicht, weil es zum Abschluss der Wanderung Brezel und Brote mit Knoblauchbutter und Apfelsaft aus den Beständen des Obst- und Gartenbauvereins Fischbach gab, sondern weil die Forstfachleute die Fragen der Teilnehmer beantworteten, auch in längeren Vorträgen auf die Probleme des Forsts hinwiesen vor allem aber auf die großen Schäden, die Borkenkäfer anrichten und das Ergebnis der Stürme der letzten Zeit sind. So wird von den Fichten auf unseren Bildern nicht mehr viel übrig bleiben, weil die Borkenkäfer einfach zu „fleißig“ sind. Kurzum, das wurde klar, Kelkheim ist nicht von den Naturereignissen verschont geblieben.

Besondere Stationen waren „Kahlstellen“, auf denen mit Nachdruck gerade wieder „eingezäunt“ aufgeforstet wird.

Insgesamt werden 8.000 Setzlinge gepflanzt, 6.400 Eichen und 1.600 Buchen.

Fragen, so Revierförster Kunz, gab es viele. Darunter auch sehr kritische von einigen Teilnehmern. Die beiden Forstleute gaben bereitwillig Auskunft und ernteten auch die Antwort: „Danke, das haben wir nicht gewusst, wir sehen jetzt so manches anders“.

Für den Forst bleibt in den kommenden Monaten viel Arbeit, um nach den Windbrüchen und der Borkenkäfer-Invasion den Wald wieder einigermaßen in die Reihe zu bekommen.

Spaziergänger, die den Weg über den Roteberg gern für ihre erholsamen Waldausflüge nutzen, werden das zu schätzen wissen, auch wenn die Ästethik-Wünsche der Wanderer nicht immer mit den Notwendigkeiten des Forstbetriebes übereinstimmen.

Die Windbruchfläche im Foto ganz unten fotografierter Werner Schöllhorn.

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